Hettstedter Spielmannszug Hettstedter Spielmannszug: Warum sich Kostenplanung für USA-Reise schwierig gestaltet

Hettstedt - „Ich kann es noch nicht so richtig fassen“, sagt Mathias Kaczmarek, Geschäftsführer des Hettstedter Spielmannszugs „Blau-Weiß“. Die Nachricht, dass der Verein eine Förderung in Höhe von 50.000 Euro aus dem Zukunftsfonds des Landkreises Mansfeld-Südharz für die geplante Reise zur Weltmeisterschaft für Spielleute in den USA erhält, habe ihn am Montagabend „umgehauen“. „Mir war erstmal kurz schlecht.“ Die Kosten für die WM-Teilnahme werden auf 100.000 Euro geschätzt. Etwa 30.000 Euro Spenden sind eingegangen. Und mit dem Zuschuss rückt der Traum von Kalifornien in greifbare Nähe.
Vereinsvorsitzende Klaus-Dieter Graul: „Das ist eine Hausnummer, mit der wir planen können“
„Wir freuen uns riesig über die Entscheidung. Das ist eine Hausnummer, mit der wir planen können“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus-Dieter Graul. Der Kreisausschuss des Kreistages hat sie am Montag getroffen. In nicht-öffentlicher Sitzung wurde über die Vergabe der Mittel aus dem Zukunftsfonds, der 2009 nach dem Verkauf der kreiseigenen Krankenhäuser eingerichtet worden war, entschieden. Der jährlich erwirtschaftete Zinsertrag wird an Kommunen, Institutionen, Vereine und Verbände ausgereicht. Insgesamt 44 Anträge lagen dem Kreisausschuss diesmal vor, 512.000 Euro waren zu vergeben.
Nach MZ-Informationen ging der Antrag des Hettstedter Spielmannszuges als einer der ersten in der Sitzung durch. Der Beschluss war eindeutig, wie die MZ erfahren hat. „Wir setzen voll auf Transparenz und haben das auch bei dem Antrag getan“, so der Vereinsvorsitzende Graul. So habe dem Kreisausschuss der Finanzplan für die WM-Teilnahme in den USA vorgelegen. Der Gesamtbedarf wird darin auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die Eigenmittel des Vereins sind mit rund 20.000 Euro angegeben. „Die Angabe der Eigenmittel ist bei dem Antrag zwingend notwendig“, so Kreissprecherin Michaela Heilek.
Hettstedter Spielmannszug „Blau-Weiß“: 40-köpfige Mannschaft will an WM teilnehmen
Wie Graul sagt, sei der Kostenplan Anfang dieses Jahres überarbeitet worden. Vor ein paar Monaten hatte der Verein noch kalkuliert, dass für die WM-Teilnahme der 40-köpfigen Mannschaft rund 80.000 Euro ausreichen würden. „Da lagen uns noch keine konkreten Kostenangebote vor“, begründet der Vorsitzende. Mittlerweile ist man was Flüge und Bustransfer anbelangt etwas schlauer und hat die Gesamtkostenschätzung deshalb auf 100.000 Euro hoch geschraubt. „Was an Kosten tatsächlich herauskommt, wissen wir aber immer noch nicht“, fügt er an. Für Unterkunft und Verpflegung liegen dem Verein noch keine Angebote vor. „Wir haben eine Pauschale angesetzt, aber ob die ausreicht...“, so Graul.
Der Vorsitzende tritt ein wenig auf die Euphoriebremse. Er will die Mitteilung des Landkreises zu dem bewilligten Zuschuss nun erst einmal abwarten. Der Verein werde einen Fördermittelbescheid, in dem die Summe sowie Förderzweck und Bewilligungszeitraum stehen, bekommen, so Michaela Heilek. „Hat der Verein den Bescheid, dann besteht die Möglichkeit, das Geld abzurufen“, sagt sie weiter.
Mit der Bewilligung des Zuschusses können die Verantwortlichen des Hettstedter Spielmannszuges jetzt „beruhigter und konzentrierter“ an die weitere Planung für die WM, die im Spätherbst dieses Jahres stattfindet, gehen, wie Graul und Kaczmarek sagen. Am Freitag beim Training will man die Vereinsmitglieder über die „super Nachricht“ der genehmigten Fördermittel aus dem Zukunftsfonds informieren. Und in der nächsten Vorstandssitzung soll über das weitere Vorgehen beraten werden. Schließlich fehlt ja auch noch Geld, bis man die 100.000 Euro zusammen hat. „Wir wollen selbst noch ein paar Aktionen machen“, sagt Kaczmarek.
Zukunftsfonds: Geld für Kegelbahn, Kirche, PC-Ausstattung
Der Kreisausschuss hat elf von 44 Projekte genehmigt, für die Mittel aus dem Zukunftsfonds beantragt wurden. Von den zur Verfügung stehenden 512.000 Euro sind damit erst 154.000 Euro ausgereicht. Das restliche Geld soll in einer nächsten Sitzung vergeben werden. Wie Kreissprecherin Michaela Heilek sagt, konnte über Anträge, in denen keine Angaben etwa zu Fördermitteln gemacht wurden, nicht abschließend entschieden werden.
Folgende Zuschüsse von Kommunen und Vereinen im Mansfelder Land wurden genehmigt:
Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra: 9.203 Euro für die befristete Einstellung eines Klimamanagers
Traktor Sandersleben: 3.100 Euro für die Sanierung Kegelbahn
Spielmannszug der Feuerwehr Blankenheim: 5.000 Euro für die Teilnahme an der 22. Internationalen Feuerwehrsternfahrt in Sonderborg (Dänemark)
Evangelisches Pfarramt Osterhausen: 4.000 Euro für die Restaurierung des spätgotischen Altaraufsatzes der Wigbertkirche
„Klub der Behinderten“ Mansfelder Land: 19.500 Euro für Erneuerung Ausstattung Treffpunkt, Werbeaktionen, Behindertensport
Kreisbehindertenverband Eisleben: 14.648 Euro für PC-Ausstattung, behindertengerechte Ausstattung Spielplatz (mz)