Hettstedter Spielmannszug Hettstedter Spielmannszug: Gold! Meistertaufe in Amerika

Palm Springs/Hettstedt - „Unfassbar. Wir haben das noch gar nicht richtig realisiert“, sagt Mathias Kaczmarek. Der Tambourmajor und sein Team vom Hettstedter Spielmannszug „Blau-Weiß“ 1919 haben sich den Weltmeistertitel geholt.
Bei dem internationalen Wettbewerb der Spielleute und Marching Bands, der im kalifornischen Palm Springs ausgetragen wurde, setzte sich die 36-köpfige Mannschaft gegen sieben Kontrahenten aus aller Welt durch und sicherte sich das Prädikat Gold.
Hettstedter Spielmannszug gewinnt Weltmeisterschaft: Langes, hartes Training
Nach der Verkündung gab es kein Halten mehr: Die Spielleute lagen sich jubelnd in den Armen. Tränen flossen, Freudenschreie halten durch das Ralph-Watt-Stadion in Palm Springs.
„Unglaublich. Wir stehen alle total unter Strom. Mehr geht grad nicht. Die Emotionen schlagen bei allen über“, meldete sich Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier, der mit in die USA gereist ist, nach der Siegerehrung.
Dass der Traum vom großen Titel wirklich wahr wird, hatten die Spielleute bis zur letzten Sekunde nicht gedacht. „Wir haben die anderen Teilnehmer gesehen. Die waren Weltklasse. Vor allem die deutschen Vereine“, sagt Kaczmarek.
Besonders die unmittelbare Konkurrenz - der Spielmannszug aus Gernrode (Landkreis Harz) - sei „saustark gewesen und mein persönlicher Favorit“, so der Hettstedter Tambourmajor.
Sie sah er auf dem Treppchen, sich selbst eher auf Platz vier. Am Ende kam es überraschenderweise genau umgekehrt. Dafür landeten die Gernröder in einer Showkategorie auf dem zweiten Platz.
Zu Recht, wie Bürgermeister Danny Kavalier findet: „Mein Herz schlägt heute Blau-Weiß. Hettstedt und das Mansfelder Land haben einen neuen, würdigen Weltmeister. Die harte Arbeit und das zähe, bis an und teilweise über die Grenzen gehende Training haben sich gelohnt. Ich bin stolz auf das gesamte Team und den gesamten Verein.“
Hettstedter Spielmannszug holt Gold in Amerika: Musik, Show und marschieren
Die Mühen und das Risiko noch Wochen vor dem WM-Start neue Elemente in die Kür zu packen, habe sich ebenso ausgezahlt, sind sich die Spielleute einig. Mathias Kaczmarek wusste, worauf es ankommt und reagierte entsprechend bei der Vorbereitung.
„Die Musik wird bei einer solchen Meisterschaft natürlich auch bewertet, aber vordergründig stehen die Show und das Marschieren.“ Und somit boten die Hettstedter nicht nur einen Musikmix aus den Stücken Copacabana, Tübinger Marsch und Colonel Bogey Marsch, sondern wagten auch während des Marschierens die Formation zu ändern. Am Ende wurde das mit dem Weltmeistertitel belohnt.
Danach folgte nur noch eins - die perfekte Weltmeisterfeier. „Die hat schon im Bus angefangen“, sagt Danny Kavalier, der die Daheimgebliebenen minütlich mit Foto- und Videomaterial von den jubelnd und singenden Weltmeistern versorgte.
„Und danach ging es im Hotel weiter. Natürlich mit einer ordentlichen Weltmeister-Taufe im Pool.“ (mz)