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Faszination Kleinbahn Hettstedt: Vortrag über die Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier

Von Felix Fahnert 15.02.2020, 10:30
Hans Mann (links) und Hartmut Freier laden zum Vortrag zur Kleinbahn.
Hans Mann (links) und Hartmut Freier laden zum Vortrag zur Kleinbahn. Jürgen Lukaschek

Hettstedt/Siersleben - Mit dem Sammeln kennt sich Hans Mann bestens aus. „Ich bin schon von Kindesbeinen an Sammler“, sagt der langjährige Vorsitzende des Hettstedter Briefmarkenvereins. Früher, erzählt er schmunzelnd, sei er sogar mit dem Postboten mitgelaufen. „Ich habe dann solange gebettelt, bis ich die Briefmarken vom Empfänger bekommen habe.“

In der kommenden Woche nun präsentiert der Sammler aus Siersleben einen Vortrag, bei dem es um die Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier Anfang des 20. Jahrhunderts geht. Mehr als zehn Jahre hat Hans Mann unzählige historische Ansichtskarten rund um die auf Meterspur fahrende Eisenbahnlinie gesammelt und aufbereitet.

„Mit der Kleinbahn kam der Strom ins Mansfelder Land.“

„Die Karten sind mehr als 100 Jahre alt“, sagt er. Jede Karte zeigt dabei einen Teil der Strecke, die vom Hettstedter Markt über Helbra und Eisleben bis nach Helfta führte. Im Jahr 1900 wurde sie in Betrieb genommen, 1922 zugunsten den Omnibusverkehrs wieder stillgelegt.

Die besondere Eisenbahnlinie hat den gelernten Elektriker Hans Mann schon immer fasziniert. „Es gab damals noch gar keine elektrische Bremse, es musste mit Sand gebremst werden“, erzählt er. Die Kleinbahn markierte zudem einen fundamentalen Umbruch, denn Elektrizität sei damals etwas völlig neues gewesen. „Mit der Kleinbahn kam der Strom ins Mansfelder Land“, sagt Mann.

Erwerb der Postkarten über Ebay

Viele der Postkarten hat Mann dabei über die Online-Plattform Ebay erworben. „Das ist das schönste Spielzeug für mich“, sagt er. Und historische Ansichtskarten sind zunehmend begehrt: Zu DDR-Zeiten sei er für zwei oder drei Mark an eine Karte gekommen. „Heute gibt es keine mehr unter 15 Euro.“

Gemeinsam mit dem jetzigen Vorsitzenden des Briefmarkenvereins Hartmut Freier lädt Hans Mann nun am Mittwochabend, 19. Februar, in den Kunstzuckerhut Hettstedt - und zwar zur Präsentation mit Beamer. „Wir müssen mehr in die Öffentlichkeit“, erklärt Freier die Idee. Mit einer für Beamer aufbereiteten Präsentation der Ansichtskarten wolle man das Interesse am Thema wecken - auch bei jüngeren Leuten.

Briefmarkenverein Hettstedt fehlt der Nachwuchs

„Es ist doch schade, wenn diese Dokumente keiner weiter sieht“, so Freier. Zudem fehlt es dem Verein an Nachwuchs: Waren es zur Wende noch 80 Mitglieder, sind es heute gerade einmal 16. Nicht zuletzt deshalb setze man nun auf eine moderne Präsentation per Beamer. Am Mittwoch werde zunächst der erste Teil der Strecke von Hettstedt bis Helbra präsentiert.

„Wir schaffen das gar nicht alles in einem Vortrag“, erklärt Freier. Wenn die Resonanz gut sei, plane man für den Herbst den zweiten Teil, der die restliche Strecke bis Helfta präsentiert. Vielleicht ist Hans Manns Sammlung bis dahin schon weiter angewachsen. Denn auf die Frage, wann er das Material fertig hatte, sagt er nur: „Fertig wird die Sammlung nie!“

›› Vortrag „Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier von 1900 bis 1922“(Teil 1: Hettstedt-Helbra), Mittwoch, 19. Februar um 18 Uhr im Kunstzuckerhut Hettstedt. Eintritt zwei Euro. Um Voranmeldungen unter 03476/201648, [email protected] oder im Kunstzuckerhut wird gebeten. (mz)