Hettstedt Hettstedt: Neuer Interessent für Deponie

HETTSTEDT/MZ. - Der auch gleich eine neue Methode parat hat, das belastete Erdreich nicht durch Bohrungen wieder freizusetzen - was von vielen bisher befürchtet wurde. "Wir könnten eine weitere Schicht über die Fläche auftragen, damit der Grund nicht angefasst wird", stellte der Berliner Rechtsanwalt Christian Stölzle, der mehrerer Solarpark-Investoren vertritt, seine Pläne beim jüngsten Bauausschuss vor.
Auch auf Bohrungen könnte mit der neuen Technik, bei der die Solarplatten mit speziellen Gestellen über dem Boden verteilt würden, verzichtet werden. "Der Kuhgrund ist sehr interessant für uns", sagt Stölzle. Vor allem, weil er viel Platz biete. Denn bis zu fünf Hektar groß soll der Solarpark werden, wenn er denn gebaut wird. Aufmerksam auf die Fläche in der Kupferstadt wurde er durch einen Geschäftspartner aus Hettstedt. Mit dem Bau könnte die Stadt mit zusätzlichen Steuereinnahmen über mindestens 20 Jahre rechnen. Solange soll die Anlage Strom durch Sonnenenergie erzeugen.
Bis jetzt ist jedoch nicht klar, ob der Stadtrat den neuen Plänen für die Deponie zustimmt. "Vom Grundsatz her stellen wir uns als Ausschuss nicht entgegen. Wir müssen als Stadt auch etwas für den Klimaschutz tun", findet Bauausschussvorsitzender Heinz Rother (CDU). Auch Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) teilt die Meinung: "Es wäre ein großer Image-Gewinn für die Stadt."
Bedenken hat dagegen Roland Ritter (Die Grünen): "Es gibt Stellen in dem Gebiet, wo absolut nichts wächst. Es ist kein sicheres Gebiet, sondern die gefährlichste Deponie, die wir im Mansfelder Land haben." Ebenso skeptisch ist Hubertus Luthardt (parteilos). "Die Deponie ist noch aktiv, schon jetzt tritt an manchen Stellen flüssiger Teer aus. Die Stellen werden Sie nie dicht bekommen."
Trotz der Befürchtungen will der Berliner Interessent zunächst am Vorhaben festhalten. "Es kann sich aber natürlich ergeben, dass die Deponie nicht geeignet ist. In dem Fall gibt es aber auch andere interessante Flächen für uns in Hettstedt", sagt Stölzle, der entsprechende Planungen nun veranlassen will. Mit den Unterlagen wird sich der Ausschuss bei einer seiner nächsten Sitzungen noch einmal befassen, bevor der Stadtrat erneut darüber entscheidet.