Halle-Hettstedter Eisenbahn Halle-Hettstedter Eisenbahn: Jedes Jahr ein Kilometer

Gerbstedt/MZ - „Wir haben ein Zeichen gesetzt“, sagt Olaf Raabe, Vorsitzender der „Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn“. Elf Jahre, nachdem der letzte Zug zwischen Hettstedt und Gerbstedt gefahren ist, hat der Verein wieder ein klitzekleines Stück der Strecke in Betrieb genommen. Zunächst zwar nur für das Gerbstedter Bahnhofsfest am Sonnabend - aber immerhin. Extra für die Veranstaltung hatten die Eisenbahnfreunde eine selbst restaurierte kleine Diesellok per Tieflader aus Halle-Ammendorf nach Gerbstedt gebracht.
Dort pendelte sie am Sonnabend auf circa 300 Meter Gleisstrecke, die die Vereinsmitglieder zuvor hergerichtet hatten - und die danach von der Landesbahnaufsicht abgenommen und freigegeben werden musste. Die ganze Aktion sei eine „enorme Leistung der Mitglieder“ gewesen, so Raabe. Der Verein habe damit gezeigt, „dass wir in der Lage sind, mit eigenen Leuten und eigenen Fahrzeugen zu fahren“. Dies werde nämlich immer wieder angezweifelt. „Jetzt wollen wir uns weiter in Richtung Welfesholz vorarbeiten. Unser Ziel ist, jedes Jahr einen Kilometer in Betrieb zu nehmen.“
Raabe freut sich auch, dass die Aktivitäten des Vereins viel positive Resonanz in der Region erfahren. Rund 1?000 Besucher habe man zum Bahnhofsfest begrüßen können, so viele wie noch nie. Neben der Reaktivierung der Streckenabschnitte Halle-Fienstedt sowie Heiligenthal-Gerbstedt-Hettstedt geht es dem Verein auch um die Bahnhofsgebäude. In Gerbstedt sind die Mitglieder dabei, eine leerstehende Wohnung von grundauf zu renovieren, die entweder vermietet oder für Vereinszwecke genutzt werden soll. Im ehemaligen Mitropa-Saal soll gemeinsam mit dem Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute eine Ausstellung eingerichtet werden. „Wir arbeiten seit etwa zwei Jahren zusammen“, so Raabe, „das ist für uns ein ganz wichtiger Kontakt.“
