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"Fröhlich"-Schule in Gerbstedt "Fröhlich"-Schule in Gerbstedt: Akkordeonspieler leisten Prüfung ab

Von Kathrin Labitzke 16.06.2014, 13:48
Luisa Nothmann und Kevin Stüber stellten sich den Prüfern.
Luisa Nothmann und Kevin Stüber stellten sich den Prüfern. Kathrin Labitzke Lizenz

Gerbstedt/MZ - Die Finger von Luisa Nothmann zitterten etwas vor Aufregung. Die Anspannung vor der Akkordeonprüfung war der 16-Jährigen anzusehen. Obwohl sie schon seit zehn Jahren auf ihrem Instrument spielt und es gut beherrscht, war sie am Sonnabend kurz vor der Prüfung vor Vertretern des Akkordeonlehrerverbandes in Gerbstedt nervös. Doch in dem Moment, als Luisa Nothmann mit dem Spiel begann, war ihre Nervosität verflogen. Die Eisleberin griff souverän in die Tasten und spielte den „Jacobs Blues“.

Das Akkordeon ist ein Handzuginstrument, bei dem der Ton durch freischwingende, durchschlagende Zungen erzeugt wird. Heutzutage zählt man alle Handzuginstrumente, die auf der rechten Seite die Tastatur in einer abgewinkelten Form angebracht haben, zu den Akkordeonarten. Diese Anordnung geht auf die ersten Wiener oder die ersten französischen Instrumente zurück.

Mario Dziallas, der das Franchise-Unternehmen der Musikschule „Fröhlich“ seit 1996 leitet, hatte 48 Schüler für die Prüfstufe eins und neun Akkordeonschüler für die Prüfstufe zwei seiner Musikschule angemeldet. „Somit können wir den Eltern zeigen, welche musikalischen Leistungen und Fortschritte ihre Kinder gemacht haben“, erklärte der 44-Jährige.

Die jüngsten Teilnehmer waren gerade einmal zehn Jahre alt, der älteste 26 Jahre. Deren Können wurde von den beiden Prüfern Werner Schielke und Constance Jessen beurteilt. Dabei achteten die Fachleute sehr genau auf die Finger- und Körperhaltung der Musiker sowie auf die Richtigkeit der zu spielenden Stücke. Insgesamt musste jeder Schüler sechs Titel spielen, darunter jeweils ein Stück, das zuvor per Los gezogen wurde. Danach folgte der Wahltitel.

"Man kann darauf fast alle Musikrichtungen spielen"

Luisa Nothmann entschied sich für den „Akkordeonboogie“. Schon nach wenigen Takten war zu hören, dass die Eisleberin ein brillantes Musikgefühl hat. Das bestätigten beide Prüfer. Die anfängliche Nervosität war völlig unbegründet, denn Luisa Nothmann bestand die Leistungsstufe zwei problemlos.

Auf die Frage, weshalb sie sich für das Akkordeon entschieden hat, fielen ihr viele Argumente ein. „Man kann darauf fast alle Musikrichtungen spielen, ob Klassik, Schlager oder Rammstein“, meinte sie. Unterstützung bekam die Schülerin des Eisleber Martin-Luther-Gymnasiums von ihren Eltern. Denn die Anschaffung eines Akkordeons sei sehr kostspielig. „Hätten meine Eltern nicht den größten Teil dazu gelegt, hätte ich lange sparen müssen“, meinte sie, denn ihr Instrument kostete knapp 2 000 Euro.

Momentan erlernen in der Musikschule „Fröhlich“ 145 Schüler ein Instrument, darunter 74 Melodika-Schüler und Akkordeonanfänger. 70 junge Hobby-Musiker spielen bereits im Orchester „Happy- Harmonikas“.

Das Akkordeonorchester bricht alle zwei Jahre zu Konzertreisen auf. So besuchte das Ensemble beispielsweise schon Griechenland, Ungarn, Tschechien oder Kroatien. Für das nächste Jahr steht eine Tournee durch Spanien auf dem Programm, für das bereits jetzt geprobt wird.

Der nächste Auftritt des Orchesters wird in zwei Wochen sein. Dann zeigen die 45 Musiker ihr Können in Helmsdorf beim Parkfest. Sie werden Hits aus den 80er Jahren aufführen, aber auch aktuelle Titel wie „Atemlos“ von Helene Fischer.