Förderverein Mansfeld-Museum Förderverein Mansfeld-Museum : Tafel soll an Schlackenbad erinnern

Hettstedt - Zur Erinnerung an das im Jahr 1854 eröffnete Hettstedter „Friedrich-Wilhelms-Schlackenbad“ wird dem Förderverein Mansfeld-Museum am Mittwochvormittag eine Informationstafel übergeben. Zur damaligen Zeit schwörten an Rheuma, Muskelschwäche, verschiedenen Nervenkrankheiten, Gicht oder Hautausschlägen leidende Menschen auf die heilende Kraft des von glühender Schlacke erhitzten Badewassers.
Zu großer Berühmtheit gelangte seinerzeit der leitende Arzt des Bades, Dr. Bernhard Rupprecht. Der damalige Kreisphysikus (Kreisarzt) hat im 19. Jahrhundert die Existenz von sogenannten Trichinen (Spiralwürmern) im Fleisch nachgewiesen. Dadurch wurde der Grundstein für die heute noch vom Gesetzgeber vorgeschriebene Fleischbeschau nach Schlachtung von beispielsweise Haus- oder Wildschweinen gelegt. Den Bau des Schlackenbades hatte der damalige Hettstedter Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Heddrich veranlasst. Der Namensgeber des Bades verstarb im Jahr 1863 im Zuge der großen Trichinenendemie. Alteingesessenen Bürgern der Kupferstadt ist der Gebäudekomplex des ehemaligen Schlackenbades womöglich noch als Sitz der Poliklinik des Walzwerkes in Erinnerung. Die Übergabe der Infotafel soll am Mittwoch, den 9. März um 11 Uhr am Mansfeld-Museum stattfinden. Der Förderverein Mansfeld-Museum heißt alle Geschichtsinteressierten willkommen. (mz)