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Feuerwehren Mansfelder Grund - Helbra Feuerwehren Mansfelder Grund - Helbra: Spritzgerät kommt unter den Hammer

Von Daniela Kainz 24.04.2014, 17:22
Florian Ziegler, Wehrleiter Steffen Leder, Nico Jahn und Bernd Ziegler (v.l.) von der Blankenheimer Wehr mit dem neuen Rettungsgerät.
Florian Ziegler, Wehrleiter Steffen Leder, Nico Jahn und Bernd Ziegler (v.l.) von der Blankenheimer Wehr mit dem neuen Rettungsgerät. j. lukaschek Lizenz

helbra/MZ - Außer Dienst gestellte Technik der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra soll künftig im Internet veräußert werden. Die Erlöse aus den Auktionen, so ist es geplant, werden in den Haushalt der Feuerwehren zurückfließen, „um Neuanschaffungen zu tätigen“, wie Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Skrypek (CDU) erklärt.

Alle Geräte erfasst

Während einer inzwischen abgeschlossenen Inventur in den Feuerwehren seien alle vorhandenen Gerätschaften erfasst worden. „Wir wissen jetzt, in welchen Orten wir welche Technik haben. Wir wissen auch, wo die Nutzungszeiten abgelaufen sind und Ersatz beschafft werden muss“, sagt er. Und es sei nun auch bekannt, ob es einzelne Gerätschaften doppelt und dreifach innerhalb der Verbandsgemeinde geben würde und die man aus diesem Grund verkaufen könne.

Eine Ausnahme bilden Skrypek zufolge die Mannschaftstransportwagen. Die Ortschaften könnten in diesen Fällen über die weitere Nutzung von ausgemusterten Fahrzeuge selbst entscheiden. Sie müssten nicht an die Gemeinde zurückgegeben werden. Denkbar sei, die Wagen für den Bauhof einzusetzen.

Eine Tragkraftspritze ist eine Art Feuerlöschpumpe. Hierzulande sind am meisten Tragkraftspritzen mit einer Förderleistung zwischen 800 und 1 600 Liter pro Minute verbreitet. Sie gibt es zudem als so genannte Lenzpumpe mit 2 400 Liter Förderleistung bei drei Bar Förderdruck.

Die tragbaren Pumpen besitzen einen eigenen Motor, meist einen Ottomotor, und in seltenen Fällen sind sie mit einem Dieselmotor ausgestattet.

Die Technik wurde auch gesichtet, um „schrittweise von der Lagerhaltung in den Feuerwehren wegzukommen“, wie Frank Ochsner, stellvertretender Verbandsgemeindewehrleiter, sagt, der sich um die Versteigerungen ausgedienter Ausrüstungsgegenstände kümmern wird. In Zukunft gebe es nur noch ein zentrales Techniklager für die Wehren in der Verbandsgemeinde.

Absprache mit Bügermeistern

Diese angestrebte Umstellung ist nach Auffassung der Verantwortlichen ein sensibler Prozess. Über die Vorgehensweise wurde mit den Bürgermeistern im Vorfeld Einvernehmen erzielt.

Die Übersicht über die Ausstattung der Feuerwehren ermöglicht auch den gezielten Kauf neuer Technik. So hat die Freiwillige Feuerwehr Blankenheim erst vor wenigen Tagen ein modernes hydraulisches Rettungsgerät erhalten.

„Es verfügt über eine große Schere und einen Spreizer und kommt bei Verkehrsunfällen zum Einsatz, wenn beispielsweise Autodächer abgetrennt werden müssen, um Personen zu retten“, so Wehrleiter Steffen Leder.

Viele Interessenten

Erste Ausrüstungsgegenstände, deren Nutzungszeit für den Einsatz bei der Feuerwehr abgelaufen war, haben inzwischen per Internetversteigerung den Besitzer gewechselt. An Interessenten mangelte es nicht. So übernahm eine Privatperson eine Tragkraftspritze, die noch aus DDR-Zeiten stammt. Sie soll beim Betreiben eines Fischteiches verwendet werden. Eine 20 Jahre alte Kettensäge konnte auch verkauft werden. Sie war zwar noch voll funktionstüchtig, brachte aber nicht mehr die geforderte Leistung für Rettungseinsätze.

Die Technik wird Ochsner zufolge zu marktüblichen Preisen im Internet angeboten. Er dämpfte allerdings übertriebene Hoffnungen auf besonders hohe Einnahmen. „Tausende Euro werden wir bei den Versteigerungen sicherlich nicht erzielen“, meinte er.