Einbrüche in Hettstedt Einbrüche in Hettstedt: Unbekannte versuchen mehrfach in Wohnblöcke einzudringen

Hettstedt - Die Sonne knallt auf den Asphalt in der Gottfried-Herder-Straße in Hettstedt, ein paar Menschen schlendern über den Gehweg. Von einer Baustelle dringen Geräusche herüber, ansonsten ist es hier ziemlich beschaulich. Eigentlich. Denn bei vielen Bewohnern der Wohnblöcke hier im Norden der Kupferstadt herrscht derzeit eine gewisse Unruhe vor. Der Grund: In den vergangenen Wochen haben bislang unbekannte Kriminelle in der Straße mehrfach ihr Unwesen getrieben. Sie kamen nachts und sie versuchten, zahlreiche Eingangstüren auszuhebeln, sie zogen praktisch von Tür zu Tür, von Wohnblock zu Wohnblock. Allerdings scheiterten sie jedes Mal beim Versuch. Rein kamen sie nie.
Einwohner im Norden von Hettstedt fühlen sich unsicher und haben Angst
Die häufigen Einbruchsversuche machen den Anwohnern naturgemäß Sorgen. Sie seien Gesprächsthema, sagt Manuel Wagner, der in einer Wohnung in der Gottfried-Herder-Straße 20 wohnt. Auch hier wurde versucht einzubrechen, berichtet der 33-Jährige und zeigt auf Einbruchspuren über dem Schloss der massiven Tür.
Ein derartige Häufung von versuchten Einbrüchen in Wohnblöcke wie in den vergangenen Wochen hat es in Hettstedt laut Polizei noch nicht gegeben. Allein im Monat August versuchten Unbekannte 22 Eingangstüren aufzubrechen, im Juli waren es 13. Betroffen waren bislang nach Polizeiangaben die Gottfried-Herder-Straße, Fichtestraße, Franz-Mehring-Straße, Johannisstraße, Puschkinstraße, Bürgerstraße sowie Novalisstraße. Den Einbrechern gelang es nur ein Mal, in einen Wohnblock einzudringen, ansonsten scheiterten sie immer bereits an den Eingangstüren.
Auch in Sangerhausen ist es in der jüngeren Vergangenheit verstärkt zu derartigen Einbruchsversuchen gekommen, oft in derselben Nacht wie in der Kupferstadt. Die Polizei sucht nach Zeugen, die etwas beobachtet haben. (mz)
Während es dort und an den Türen einige Meter weiter nur Kratzer sind, die man erst bei genauem Hinsehen erkennt, sind die Schäden im Wohnblock schräg gegenüber sofort zu erkennen. Dort haben die Einbrecher die Türen so malträtiert, dass deren Rahmen stark verbogen sind. „Ich fühle mich schon zum Teil unsicher“, sagt ein Mann, der mit einem Fahrrad vor der Tür steht.
„Für das Sicherheitsgefühl ist das nicht gut“, meint auch Manuel Wagner über die Folgen der Ereignisse der letzten Wochen. Man reagiere empfindlicher auf Geräusche, sei aufmerksamer, auch nachts. Die Kellertüren würden jetzt immer abgeschlossen. „Es nimmt überhand“, sagt Wagner. Große Teile der Straße seien betroffen, viele Türen beschädigt. Andererseits sei es natürlich auch ein wenig beruhigend, dass die Einbrecher offenbar nicht in der Lage sind, die Eingangstüren der Wohnblöcke aufzubekommen und in die Häuser zu gelangen.
Laut Polizei werde auffällig oft versucht, zeitgleich in Hettstedt und Sangerhausen einzubrechen
Es ist indes nicht nur die Gottfried-Herder-Straße, in der Unbekannte in jüngster Zeit verstärkt versucht haben, einzubrechen. Wie Polizeisprecherin Steffi Schwan sagt, kam es in Hettstedt auch andernorts zu Einbruchsversuchen nach ähnlichem Muster, etwa in in der Bürgerstraße oder der Novalisstraße. Und auch in Sangerhausen hat es viele solcher unvollendeter Einbrüche gegeben. „Sangerhausen und Hettstedt sind Schwerpunkte“, sagt Schwan, die in diesem Zusammenhang von einer ungewöhnlichen Häufung von Vorfällen spricht.
Die Täter, sagt Schwan, kämen immer nachts. Auffällig sei, das oft zeitgleich in Hettstedt und Sangerhausen versucht werde, in Wohnblöcke einzudringen. In Sangerhausen sei einmal ein Fahrrad entwendet worden, in der Puschkinstraße in Hettstedt eine Jacke aus einem Keller. Dort wurde kurioserweise ein leerer Koffer in den Keller hinzugestellt oder dort vom Einbrecher vergessen.
In den allermeisten Fällen gelinge der Einbruch jedoch nicht, vermutlich auch, weil die Türen gut gesichert seien, so Schwan. Außerdem sei „der Entdeckungsdruck“ bei Mehrfamilienhäusern hoch. Die Polizei ermittele und nehme die Sache sehr ernst, sagt die Sprecherin. Die Spuren werden ausgewertet, einen konkreten Verdacht habe man bislang aber noch nicht. (mz)