Diverse Gebührenerhöhungen stehen in Gerbstedt zur Diskussion

Gerbstedt

Jutta Fischer (SPD) machte keinen Hehl daraus, dass für Gerbstedt trotz des genehmigten Haushalts keine einfachen Zeiten anstehen. „Das ist nicht angenehm und ich mache mir keine Freunde damit“, sagte die Interims-Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde. Nachdem der Landkreis den Haushalt für das laufende Jahr unter strengen Auflagen abgesegnet hatte, nutzte Fischer die Stadtratssitzung am Dienstag, um den Vertretern eindringlich ins Gewissen zu reden.

„Mit der Genehmigung sind Auflagen verbunden, die umgesetzt werden müssen.“ Heißt: Die Stadt ist gezwungen, weiter zu sparen. „Wenn Sie nicht intensiv mitarbeiten und einfordern, wie der Stand der Umsetzung ist, werden Sie ein Problem haben“, sagte Fischer in Richtung der Stadträte. Folge könnte sein, keine Bedarfszuweisungen mehr beantragen zu können - die Finanzlage wäre dann noch viel dramatischer.

Fischer mahnte deshalb, etwa Personalaufwendungen zu überprüfen, Gebühren und Eintrittsgelder zu erhöhen oder etwa kommunale Gebäude zu verkaufen. Der Anteil der freiwilligen Aufgaben müsse weiter reduziert werden. „Ich weiß, dass das kein leichter Start wird für Herrn Döring“, sagte Fischer mit Blick auf den gewählten Bürgermeister. Bei den Räten fanden die Ausführungen Anklang, allerdings wurde etwa mit Blick auf Dorfgemeinschaftshäuser geäußert, dass sich wirtschaftlich nicht immer alles rechnen könne.

„Wir haben auch eine Daseinsfürsorge zu leisten“, sagte Klaus Dohndorf (SPD). Fest steht derweil, dass die Freibäder mit dem abgesegneten Haushalt im Sommer öffnen sollen - „sofern die Pandemie das zulässt“, so Fischer. Im Gerbstedter Freibad müssten noch festgestellte Risse in der Becken-Folienauskleidung von einer Firma ausgebessert werden. Im Augsdorfer Bad findet derweil am Samstag ein Arbeitseinsatz statt. (mz)