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Deponie-Pläne in Großörner Deponie-Pläne in Großörner: BUND beklagt: Saale wird durch Schwermetall belastet

Von Daniela Kainz 12.02.2019, 13:05

Grossörner - Die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz bestätigt Aussagen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen-Anhalt, wonach es Schwermetallbelastungen im Landkreis gibt und über den Schlüsselstollen Schwermetallgehalte in die Saale gelangen.

Über Schlüsselstollen und Schlenze erfolge die Entwässerung des ehemaligen Kupferschieferrevieres, heißt es auf Anfrage der MZ. „Das Problem der damit verbundenen Einleitung von Schwermetall- und Salzfrachten in die Vorflut ist bekannt.“ Die Einleitung stellt dem Landkreis zufolge ein „komplexes Problem dar, dessen Lösung erheblichen technischen und finanziellen Aufwand“ erfordert.

Hettstedt und Eisleben besonders betroffen

Die Verantwortung dafür sieht der Landkreis an anderer Stelle: „Die Verwahrung der Bergbauhalden liege im Zuständigkeitsbereich der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft“, wird weiter mitgeteilt.

Lokal erhöhte Schwermetallbelastungen des Oberbodens gibt es nach Angaben des Landkreises im Umfeld der früheren Hüttenstandorte Eisleben, Helbra, Hettstedt und Mansfeld. Die Belastung gestaltet sich unterschiedlich und sei abhängig von Windverhältnissen und den geografischen Gegebenheiten des Geländes. Inwieweit diese lokal erhöhten Belastungen gesundheitsgefährdend sind, blieb offen. Diese Frage will der Landkreis in der nächsten Woche beantworten.

Umweltverband BUND fordert von Behörden mehr Anstrengungen

Nach Angaben des Landkreises werden „zahlreiche Maßnahmen zur Bodensanierung durchgeführt“. Für das „Ökologische Gesamtprojekt (ÖGP) Mansfelder Land“ sei die Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes zuständig: In mehreren Teilprojekten widmete sie sich der Sicherung der Rohhütte Helbra, der Rohhütte in Eisleben und der Bleihütte in Hettstedt - unter anderem durch Abdeckung und Begrünung der Flächen. Die Kosten für fertiggestellte Maßnahmen und den Gewässerschutz belaufen sich laut Kreisverwaltung auf bisher rund 38,5 Millionen Euro.

Der BUND hatte im Zusammenhang mit Plänen der Firma Martin Wurzel HTS Baugesellschaft für eine neue Abfalldeponie auf Teilen des ehemaligen Freiesleben-Schachtes am Rande von Großörner, den Landkreis aufgefordert, die Region mit viel mehr Tempo zu sanieren und vorhandene Belastungen abzubauen. (mz)