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Ausgefahrene Pisten Ausgefahrene Pisten: Stadt Gerbstedt stößt bei Reparatur der Straßen an ihre Grenzen

Von Daniela Kainz 25.07.2018, 15:00
Alte Pflastersteine auf der Straße von Helmsdorf nach Gerbstedt
Alte Pflastersteine auf der Straße von Helmsdorf nach Gerbstedt Jürgen Lukaschek

Gerbstedt - Wenn sich Ralph Dockhorn mit Ortsbürgermeistern aus der Einheitsgemeinde Stadt Gerbstedt trifft, ist der Fachbereichsleiter für Bauverwaltung gut beraten, Stift und Papier griffbereit zu haben. Schnell geht es nur um ein Thema - um den schlechten Zustand der Straßen und an welchen Stellen es aktuell besonders schlimm ist.

Das Problem an der Sache: Von heute auf morgen lassen sich die wenigsten Schäden beheben. Aus unterschiedlichen Gründen: Zum einen liegt es an den Zuständigkeiten und zum anderen an finanziellen Möglichkeiten. „Im Gebiet unserer Einheitsgemeinde ist der Anteil an Landesstraßen und Kreisstraßen sehr hoch.“

Strecke zwischen Heiligenthal und Zabenstedt in schlechtem Zustand

In diesen Fällen habe die Stadtverwaltung so gut wie keinen Einfluss auf Projekte. Man könne nur auf bestimmte Schwerpunkte hinweisen, so Dockhorn. Besonders schlecht sei beispielsweise die Verbindung zwischen Heiligenthal und Zabenstedt oder die Strecke zwischen Heiligenthal und Gerbstedt.

Doch auch Land und Kreis unterliegen Zwängen. „Sie müssen sehen, wie sie den Straßenbau finanzieren“, sagt Dockhorn. Denn oftmals hilft nach Einschätzung des Experten nur noch ein grundhafter Ausbau, was entsprechend viel kostet.

Trotzdem finden sich im Gebiet der Einheitsgemeinde auch gute Beispiele. Dockhorn führt den Bau von Brücken im Zuständigkeitsbereich des Kreises an: Seit einigen Wochen wird die Brücke in Reidewitz erneuert. Das Land modernisierte vor etwa zwei Jahren die Verbindung zwischen Siersleben und Helmsdorf, die inzwischen an den Landkreis übertragen wurde. In Teilen sanierte das Land in der Vergangenheit außerdem die Straße zwischen Polleben und Helmsdorf.

Gerbstedt kann nur das Nötigste reparieren, für mehr fehlt das Geld

Im eigenen Zuständigkeitsbereich kann die Kommune eher eingreifen. Sie stößt aber auch in dieser Hinsicht schnell an ihre finanziellen Grenzen. „Wir reparieren das Nötigste, um Gefahrenstellen zu beseitigen“, sagt Dockhorn. Im aktuellen Haushalt stehen ihm zufolge gerade mal 200.000 Euro für Reparaturarbeiten bereit.

Große Projekte seien angesichts dieser Mittel nicht zu stemmen. Immer schwieriger wird es für die Kommune, verschiedene Projekte über Fördermittel zu verwirklichen. „Das funktioniert nur, wenn die Gegenfinanzierung steht“, erklärt der Fachbereichsleiter. Bei einer Förderung von 80 Prozent mag das noch gehen, nicht aber bei einer Fördersumme von 40 Prozent. Dafür falle die Investitionspauschale, die die Stadt dafür einsetzen könne, zu gering aus.

Ausgsdorf: Sanierung eines Abschnittes am Kirschberg geplant

Untätig bleibt die Gerbstedter Bauverwaltung dennoch nicht. Die Kommune hat ein kleines Reparaturprogramm mit dem Bauhof aufgelegt. Dessen Mitarbeiter gehen in die Ortsteile und beheben dort kleinere Schlaglöcher oder Schäden an Bordsteinen.

Aktuell wird im Rathaus die Sanierung eines Teilabschnittes der Straße Am Kirschberg in Augsdorf vorbereitet. Dockhorn: „Die Straße ist stark verformt.“ Ungünstige Wasserverhältnisse im Untergrund führten dazu. Rund 100.000 Euro wird der Ausbau voraussichtlich kosten. Ob die Bauarbeiten dieses oder nächstes Jahr beginnen, steht noch nicht fest. (mz)

Ein Teil der Straße Am Kirschberg soll grundhaft saniert werden.
Ein Teil der Straße Am Kirschberg soll grundhaft saniert werden.
Lukaschek
Die Straße von Freist nach Gerbstedt
Die Straße von Freist nach Gerbstedt
Lukaschek