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Alte Druckerei Alte Druckerei: Steffen Geilert lenkt seit einem Jahr die Geschicke des Vereins

Von Detlef Liedmann 29.10.2017, 14:00
Vereinschef Steffen Geilert (links) sowie Olaf Kästner und Klaus Fahrenholz in der alten Druckerei.
Vereinschef Steffen Geilert (links) sowie Olaf Kästner und Klaus Fahrenholz in der alten Druckerei. Detlef Liedmann

Hettstedt - „Ich war Hauer vor Streb im Schacht in Niederröblingen und Brigadeleiter“, sagt Steffen Geilert. Jetzt ist er Vorsitzender des Vereins „Alte Hettstedter Druckerei Heise“. Obwohl jetzt nicht ganz richtig ist. „Vor einem Jahr habe ich das Amt übernommen“, so der 58-Jährige Hettstedter.

Seit der Gründung des Vereins 2001 sind Geilert und seine Frau Sylvia im Verein. Einige Monate zuvor war Geilert beim Tag des offenen Denkmals das erste Mal in den Räumen der Druckerei Heise. „Der Opa meiner Frau war hier der letzte Meister. Klar, dass ich da mit hin musste“, erinnert er sich.

Die Maschinen früher oder später zu verschrotten, schien damals beschlossene Sache. Viele engagierte Hettstedter retteten sie vor Schneidbrenner und Presse. „Wir haben noch den ganzen Nachmittag zusammengesessen und überlegt, wie wir das verhindern“, so Geilert.

Eine Vereinsgründung schien die einzige Möglichkeit zu sein und hat sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen. Jochen Posselt, ebenfalls Vereinsmitglied der ersten Stunde, und die Mitarbeiter seiner Firma haben sich um die Unterbringung und Aufarbeitung der Maschinen verdient gemacht.

Mit Mitteln aus dem Programm „Urban 21“ wurden das Gebäude und die Räume der alten Druckerei saniert. Immer mit im Boot war Hettstedts Bürgermeister Jürgen Lautenfeld. Und auch seinem Nachfolger Danny Kavalier liege die alte Druckerei sehr am Herzen, so Geilert, der nach Ende seiner Zeit im Bergbau unter anderem eine Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Laborassistenten absolviert hat.

„Ich habe in verschiedenen Kliniken gearbeitet, zuletzt in Jena“, sagt Geilert. Doch das tägliche Pendeln habe zermürbt. Jetzt betreibt seine Frau „Die Bücherfee“ am Markt. Und er sei quasi ihre rechte Hand. „Ich gönne mir den Luxus, jeden Tag mit meiner Frau zusammen sein zu können“, sagt er dazu.

Und Zeit für den Verein zu haben. Besser Vereine. Denn Geilert ist auch noch Mitglied im Förderverein Mansfeld-Museum und sucht die Zusammenarbeit mit der Braukommune, dem Flammenverein, dem Kunstzuckerhut und dem Gangolfverein. Zudem laufen die Vorbereitungen auf Advent in den Kupferhöfen, er steigt am 15. Dezember, längst auf Hochtouren. „Sie können sich nicht vorstellen, was da hier wieder los sein wird“, so Geilert voller Vorfreude. (mz)