Aktion in Helbra Aktion in Helbra: Voltigierpferd "Polaris" muss absatteln

Helbra - Warmblut „Polaris“ ist bereits 18 Jahre alt und hat damit das Rentenalter für Pferde erreicht. Er soll in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Deswegen braucht der Reit- und Fahrverein „Weißes Tal Helbra und Umgebung“ ein neues Voltigierpferd. Doch ihm fehlt das Geld für die kostspielige Anschaffung. Aus diesem Grund lässt der Verein in diesem Jahr das mittlerweile zur Tradition gewordene Reitturnier ausfallen. „Wir wollen jetzt jeden Cent für die Anschaffung eines Voltigierpferdes sparen“, so der Vereinsvorsitzende Gerd Wyszkowski. Nach seinen Worten will der Verein noch mehr in den Kinderreitsport investieren.
Voltigieren sei die Grundlage für einen späteren sicheren Sitz im Sattel, weiß Katrin Berle, die dem Verein schon 1 000 Euro gespendet hat. Die Helbraer Apothekenbesitzerin reitet seit mehr als zwei Jahrzehnten. Sie besitzt ein eigenes Pferd und sucht Entspannung bei Ausritten durch die Flur.
Eine Art Gymnastik auf dem Pferd
Auch Madeleine Winter-Schulze, Nestor der deutschen Reitergilde, die dem Verein schon viele Jahre finanziell unter die Arme greift, hat ihre Unterstützung zugesagt. „Nicht jede Familie kann sich ein Pferd leisten“, sagte Sven Wyszkowski. Der Verein will deshalb für Mädchen und Jungen, die Gefallen am Reitsport haben die Möglichkeit schaffen, diesen Sport in Helbra anzubieten. Dabei ist Voltigieren eine Art Gymnastik auf dem Pferd, bei der die Kinder Vertrauen zum Tier lernen und der Gleichgewichtssinn gefördert wird.
Eine kleine Kinder-Voltigiergruppe mit zwölf Mädchen besteht schon. Sie trainiert derzeit Pyramiden oder andere akrobatische Figuren auf dem Rücken eines Pferdes. Aber „Polaris“, auf dem die Mitglieder des Vereins bisher ihre Übungen vollführt haben, ist nun zu alt für den anstrengenden Job. Nicht jedes Pferd eignet sich für den Voltigiersport. Der Reit- und Fahrverein benötigt einen neuen geschulten Vierbeiner. Dieses Pferd muss besondere Eigenschaften besitzen, wie zum Beispiel Nervenstärke.
Kosten zwischen 10.000 bis 15.000 Euro
Doch die Anschaffung eines stattlichen Warmblutes ist mit enormen Kosten verbunden. Ein gut ausgebildetes Pferd kostet durchaus zwischen 10 000 bis 15 000 Euro. Zusätzlich fallen monatlich mindestens 300 Euro für Unterbringung, Futter-, Hufschmied- sowie auch Tierarztkosten an. „Eine ausgebildete Voltigierlehrerin haben wir schon und jetzt fehlt nur noch das Pferd“, sagt Gerd Wyszkowski. Er hofft, dass der Verein genügend Geld einsammeln kann, um sich wieder ein Voltigierpferd leisten zu können.
Als Schirmherren einer Spendenaktion konnte der Reit- und Fahrverein den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, Bernd Skrypek, gewinnen. Ihm liege viel an der Kinder- und Jugendfreizeit in seiner Gemeinde, sagte er. Ein Füllhorn mit Geld hat er aber nicht. Die Möglichkeiten im Haushalt sind beschränkt. Und bei der Förderung von Kindersport würden alle Vereine gleich behandelt, so Skrypek. (mz)