1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Aktion in Eisleben: Aktion in Eisleben: Bündnis lädt zu Rundgang gegen Nazifest

Aktion in Eisleben Aktion in Eisleben: Bündnis lädt zu Rundgang gegen Nazifest

29.07.2014, 13:24
Das Katharinenstift ist eine Station beim Stadtrundung unter dem Thema „Opfer des Nationalsozialismus von 1933-1945 in der Lutherstadt Eisleben“.
Das Katharinenstift ist eine Station beim Stadtrundung unter dem Thema „Opfer des Nationalsozialismus von 1933-1945 in der Lutherstadt Eisleben“. Foto: archiv/Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - Zu einem geschichtsträchtigen Stadtrundung unter dem Thema „Opfer des Nationalsozialismus von 1933-1945 in der Lutherstadt Eisleben“ lädt das Bündnis der Lutherstadt Eisleben, „Meine Stadt und ich“ am 9. August ein. Gemeinsam mit den Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden wird an diesem Tag an jene Menschen erinnert, die in der Zeit der Naziherrschaft 1933-1945 unter dem Regime leiden mussten, oder gar ihr Leben verloren haben, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses.

Es seien Menschen aus verschiedensten Schichten der Gesellschaft gewesen, mit unterschiedlicher Weltanschauung und Religion, die mutig aufgetreten und hier in Eisleben durch die Nationalsozialisten diskriminiert und verfolgt worden seien.

Rechtsradikalen Einhalt gebieten

Hintergrund dieses Stadtrundganges ist nach Angaben des Bündnisses das geplante rechtsradikale „Familienfest“ in Berga. „Mit großer Betroffenheit musste man zur Kenntnis nehmen, dass auch in diesem Jahr ein rechtsradikales „Familienfest“ in unserer Region stattfinden soll“, heißt es in der Mitteilung.

„Die Organisatoren dieses „Familienfestes“ interessieren sich für die Standorte Sangerhausen und Berga.“ Gemeinsam mit dem Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ will auch der Eisleber Bündnis „Meine Stadt und ich “ nationalsozialistische Bestrebungen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln Einhalt gebieten, um so die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu sichern.

Im vergangenen Jahr war das Bündnis am Sangerhäuser Bahnhof mit Infoständen vertreten. In diesem Jahr soll das Engagement direkt in der Lutherstadt Eisleben gezeigt werden.

Eine Blume mitbringen

„Wir laden alle, für die rechtes Gedankengut unter keinen Umständen akzeptabel ist, zu einem Stadtrundgang am 9. August ein“, so das Bündnis. Der Rundgang startet um 10 Uhr am Lutherdenkmal auf dem Eisleber Marktplatz.

Der Weg führt über die einstige katholische Schule zum Alten Friedhof, weiter zu einigen Stationen der Stolpersteine, zum Katharinenstift und endet an der Annenkirche.

Die Teilnehmer schauen dabei auf das Leben Eisleber Frauen und Männer, die aus den unterschiedlichsten Beweggründen mit der Nazidiktatur in Konflikt gekommen waren, und beleuchten gesellschaftliche Hintergründe ihres Verhaltens und das mancher ihrer Mitmenschen, kündigt das Bündnis an. Gebeten wird, wenn möglich, eine Blume mitzubringen, die an einer der Stationen niedergelegt werden kann.

Mit diesem Stadtrundgang kann Eisleben zeigen, dass die Stadt Seite an Seite mit dem Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ steht, heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Lutherstädter unterstrichen bereits bei dem Pilotprojekt „Die Lutherstadt Eisleben zeigt Gesicht“, dass sie Zivilcourage zeigen und neofaschistischem Gedankengut und Alltagsrassismus mit aller Deutlichkeit entgegentreten, blickt das Bündnis zurück.