1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Abwasserstreit in Hettstedt: Abwasserstreit in Hettstedt: Kavalier will Verbandsgeschäftsführer Zwanzig von Posten heben

Abwasserstreit in Hettstedt Abwasserstreit in Hettstedt: Kavalier will Verbandsgeschäftsführer Zwanzig von Posten heben

Von Anke Losack und Wolfram Bahn 02.12.2015, 20:28
AZV-Geschäftsführer Zwanzig
AZV-Geschäftsführer Zwanzig archiv Lizenz

Hettstedt - Der Konflikt in der Führungsetage des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wipper-Schlenze spitzt sich zu. Der Verbandsvorsitzende Danny Kavalier will die Ablösung von Verbandsgeschäftsführer Steffen Zwanzig in die Wege leiten. Kavalier, der zugleich Bürgermeister von Hettstedt ist, hat dies am Mittwochabend auf der Sitzung des Hauptausschusses der Stadt angekündigt. Grundlage seines Vorstoßes, über den sich der Stadtrat auf seiner Sitzung im Februar verständigen soll, ist ein Prüfbericht der Stadt Hettstedt zur Arbeit der Geschäftsführung. Die Ergebnisse hätten seinen Eindruck bestätigt, dass Zwanzig als Geschäftsführer des Verbandes „völlig überfordert ist“, sagte er.

Widerspruch gegen Konto eingelegt

Unterdessen droht bereits heute Abend auf der Sitzung des Abwasserverbandes in Walbeck der nächste Streit. Dabei geht es um das Aussetzen der Erhebung von Anschlussbeiträgen und eine zinslose Stundung sowie die Einrichtung eines Treuhandkontos. Punkte, über die schon in der letzten Sitzung heftig debattiert wurde. Die Entscheidung für das Treuhandkonto war mehrheitlich gefasst worden. Doch das Thema ist noch nicht ausgestanden, weil Zwanzig Widerspruch bei der Kommunalaufsicht des Landkreises gegen den Beschluss eingelegt hat. Dies hat der Verband auf Nachfrage bestätigt. Deshalb kommt das Thema nun erneut auf die Tagesordnung.

Das Treuhandkonto soll für die eingezahlten Abwasserbeiträge eingerichtet werden. Die Befürworter des Beschlusses wollen damit verhindern, dass das Geld womöglich zweckentfremdet eingesetzt wird. Zwanzig sieht darin eine Einmischung in die Arbeit der Geschäftsführung. Er verweist darauf, dass der Verband für die Beitragseinnahmen bereits ein Konto eröffnet habe. Unterschiedliche Ansichten gibt es auch zu möglichen Stundungsregelungen. Der Vorschlag dazu kam von Kavalier.

Beim ersten Anlauf konnte kein Beschluss dazu gefasst werden. Hohe monatliche Zinsverluste würde das für die Mitgliedsgemeinden bedeuten, wurden Bedenken laut. Die Zinsen seien Makulatur, meinte hingegen Kavalier. Er machte sich auch stark für das Vorhaben der zinslosen Stundung. Es gehe auch darum, vom Verband Schaden abzuwenden, sagt er. Schließlich gebe es auch ein Prozessrisiko für den Abwasserverband. Kavalier sagte zudem, dass die zinslose Stundung ein Gebot der Fairness gegenüber den Bürgern, die finanziell enorm belastet werden, sei.

Arnsteiner wollen sich wehren

Sputen müssen sich die Vertreter der Stadt Arnstein, die 18 Uhr noch eine Stadtratssitzung haben. Sie sollen aber eher gehen, um rechtzeitig bei der Beratung in Walbeck zu sein. „Es ist wichtig und liegt uns am Herzen, dass das dort ordentlich über die Bühne geht“, so Bürgermeister Frank Sehnert. Die Stadt Arnstein soll für kommunale Einrichtungen wie Kindergärten, Feuerwehrgebäude oder Dorfgemeinschaftshäuser in Wiederstedt und Greifenhagen Anschlussbeiträge von rund 30 000 Euro entrichten. „Wir haben Widerspruch eingelegt, weil zum Teil die Quadratmeter nicht stimmen“, so Sehnert. Er will aber zahlen, „die Gebäude wurden angeschlossen“. (mz)

Die Sitzung des AZV beginnt 19 Uhr im Gemeindesaal in Walbeck.