Zukunftsstadt Neustadt Zukunftsstadt Neustadt: Wie könnte Halle im Jahr 2050 aussehen?

Halle (Saale) - Wohin geht es mit der Neustadt in Halle? Einem Viertel, in dem ein Großteil der Einwohnerschaft nicht zu den Bessergestellten gehört, wie es Holle Grünert vom Zentrum für Sozialforschung Halle auf den Punkt bringt. „Die Neustadt wird nie ein zweites Paulusviertel“, sagt sie am Freitagnachmittag bei der Ergebnispräsentation der innovativen Projekte.
Diese sind im Rahmen der zweiten Phase des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ entwickelt worden. Holle Grünert sagt aber auch: „Deshalb müssen wir hier eigene Visionen finden.“ Und die gibt es. Das hat die Vorstellung der Projektideen gezeigt.
Zukunftsstadt Halle: Erste Ergebnisse sichtbar
Rund anderthalb Jahre Zeit und 200.000 Euro Förderung gab es dafür vom Bund. In drei Aktionsfeldern haben sich die verschiedensten Menschen mit der Vision Zukunftsstadt Neustadt befasst. Darunter Wissenschaftler, die Stadtverwaltung und Bürger. Im Zentrum standen dabei Themen wie Bildung, Kunst und Kultur, Wissenschaft, aber auch Wohnformen und lokale Ökonomie.
So soll beispielsweise auf dem geplanten Bildungscampus in der Kastanienallee ein „Makerspace“ unter anderem mit einem 3D-Drucker entstehen. Eine andere Idee ist die Gründerschule. Ein Bildungsangebot für alle, die sich mit dem Thema Unternehmensgründung oder dem Weg in die Selbstständigkeit befassen möchten. Und auch wenn es in der zweiten Phase eigentlich vor allem um die Ideenentwicklung geht, sind schon die ersten Früchte zu sehen. So sind beispielsweise im zweiten Aktionsfeld unter dem Titel „frei.raum.mit.gestalten“ bereits Wandbilder an Gebäudefassaden in der Neustadt entstanden.
Zukunftsstadt: Was passiert, wenn nach der zweiten Runde Schluss ist?
Immer im Raum stand natürlich die Frage: Was aber passiert, wenn nach der zweiten Runde Schluss ist? Denn in die dritte Phase des Wettbewerbs, in der es dann vom Bund Fördergelder zur Umsetzung von Projektideen geben wird, kommen voraussichtlich nur acht der bisher noch 23 deutschen Städte. Konkurrenten sind unter anderem Dresden und Freiburg. Oberbürgermeister Bernd Wiegand zeigt sich siegessicher. „Wir gehen davon aus, dass wir mit den Ergebnissen tatsächlich Erfolg haben werden“, sagt er nach der Präsentation.
Und auch falls es nicht klappen sollte, möchte Wiegand an den Projekten festhalten und sie nach finanziellen Möglichkeiten weiterentwickeln. Im Mai soll darüber diskutiert werden, wie die Projektideen in die Bewerbung für die dritte Phase eingebracht werden können. Allerdings gibt es dafür bisher noch keine konkrete Ausschreibung vom Bund. (mz)