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Zu Lilo oder zu Werner? Zu Lilo oder zu Werner?: Neue Kneipe in der Ulrichstraße startet ohne großen Knall

Von Denny Kleindienst 15.08.2020, 14:00
Sascha Kluge hat am Montag die Bar Lilo & Werner eröffnet. 
Sascha Kluge hat am Montag die Bar Lilo & Werner eröffnet.  Denny Kleindienst

Halle (Saale) - Halles Kneipenstraße hat eine neue Adresse. In der Kleinen Ulrichstraße 12 hat am Montag, 16 Uhr, das „Lilo & Werner“ eröffnet. Eine seltsame Uhrzeit ist das, um eine Bar zu eröffnen. Zudem ist eine Neueröffnung in Corona-Zeiten die Ausnahme.
Betreiber Sascha Kluge spricht von einem „Soft Opening“ und erklärt, was der damit meint. „Ich wollte es langsam anlaufen lassen, ohne großen Knall.“ Dieser Start passt seiner Meinung nach auch in die Corona-Zeit. Die große Eröffnung mit Livemusik und Tamtam soll noch folgen. Vorerst stellt Kluge aber fest: „Es ist alles da.“ Und weil der Betrieb starten kann, geht es eben los.

Besitzer von Lilo & Werner kennt sich bereits in der halleschen  Kneipen-Szene aus

Der 42-Jährige hat damit sein viertes Geschäft in Halle eröffnet. Das Lilo & Werner befindet sich in den Räumen des einstigen Antiquariats und liegt direkt neben dem Kaffeeschuppen, den Sascha Kluge 2018 übernommen hat. 2013 hatte er bereits das Sonnendeck und später noch das Oberdeck eröffnet. Als Grafiker und damit in dem Beruf, den er an der Uni in Halle einmal studiert hat, hat er nur vier Jahre gearbeitet.

Dafür war Kluge, der aus Thüringen kommt, schon während seiner Studienzeit „in der Gastro“ tätig, wie er sagt - und kam damit im Nebenerwerb zu seiner späteren Profession.
Vom Kaffeeschuppen ins Lilo & Werner gelangen Gäste derweil auch auf direktem Weg. Es gibt einen Durchgang von dem einen in den anderen Laden.

Neue Kneipe in der Ulrichstraße - gut bürgerlich, aber anders präsentiert

Man kann aber auch einfach durch die Haupttür eintreten. Oder - die dritte Möglichkeit - die Tordurchfahrt nebenan durchlaufen, so dass man direkt im versteckten Außenbereich des neuen Restaurants landet. Wegen der unmittelbaren Nähe „haben wir uns die Bar gespart“, sagt Kluge. Das Bier wird also nebenan gezapft.

Doch das neue Restaurant sieht anders aus. Es fällt auf, wenn man plötzlich die Schwelle überschreitet. Das riesige Blumenbild an der großen Wand ist unübersehbar. Auch die Speisekarte ist eine andere als im Kaffeeschuppen. „Gut bürgerlich, aber anders präsentiert“, erklärt Kluge das Konzept.

„Meine Oma hätte es angemessen gefunden, dass ein Laden nach ihr benannt wird.“

Angeboten werden deutsche Tapas, kleine Häppchen typisch deutscher Gerichte. Die Küche sei auch eine Reminiszenz an seine Oma, die eine gute Köchin gewesen sei. Ein Verweis auf seine beiden verstorbenen Großeltern ist der Name Lilo & Werner. Kluge sagt: „Meine Oma hätte es angemessen gefunden, dass ein Laden nach ihr benannt wird.“ Sein Opa sei dagegen eher Bescheidene gewesen.

Deshalb bezeichnet „Werner“ nun den Bereich im Kellergeschoss, mit den dunkleren Möbeln und dem Kamin. Dort sollen in Zukunft auch Lesungen veranstaltet werden. „Lilo“ ist oben. Was Corona angeht, sagt Kluge: „Man muss der Krise die Chance geben, dass daraus etwas Schönes erwächst.“ (mz)