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40 Jahre, 18 Orte Wie Künstlerin Talya Feldman den Anschlag auf die Synagoge in Halle verarbeitet

Talya Feldman hat 2019 den Anschlag auf die Synagoge überlebt. Die Künstlerin hat ihren Weg gefunden, damit umzugehen. Sie erzählt die lange Geschichte rechtsextremer Gewalt.

Von Alexander Schierholz 09.10.2021, 15:38
Sie kämpft an gegen die These vom Einzeltäter: Talya Feldman
Sie kämpft an gegen die These vom Einzeltäter: Talya Feldman (Foto: Andreas Stedtler)

Halle/MZ - Es ist der 8. Dezember vorigen Jahres, an dem sich die Wut von Talya Feldman Bahn bricht. Landgericht Magdeburg, Saal C 24, der Prozess gegen Stephan B., den rechtsextremen Attentäter des 9. Oktober 2019 in Halle. Es ist die Stunde der Nebenklägerinnen und Nebenkläger und ihrer Schlussworte, in wenigen Tagen wird das Urteil fallen. Talya Feldman sagt, sie sei wütend. Wütend auf Zeugen, die im Prozess antisemitisches Gedankengut verbreitet hätten. Wütend auf Polizisten im Zeugenstand, die „achtlos mit rassistischen Beleidigungen und Stereotypen“ um sich geworfen hätten. Die aufgezählt hätten, „was wir, die Überlebenden, falsch gemacht haben“. „Wir haben nicht darum gebeten, dass uns das passiert“, sagt sie. Es klingt verbittert.