Kriminlstatistik 2021 für Halle und südliches Sachsen-Anhalt Weniger Verbrechen, mehr aufgeklärte Fälle
In ihrem Bericht für das vergangene Jahr verzeichnet die Polizeiinspektion Halle insgesamt einen Rückgang der Fallzahlen. Steigerungen gibt es dagegen in der Cyberkriminalität und bei Sexualdelikten.

Halle (Saale)/MZ - Die Polizeiinspektion Halle - zuständig sowohl für die Stadt Halle, wie auch für den Saalekreis, den Burgenlandkreis und den Landkreis Mansfeld-Südharz - hat ihre Kriminalstatistik für 2021 vorgelegt. Dabei zeigt sich: Die Fallzahlen sind zurückgegangen. So wurden 2021 insgesamt 58.902 Straftaten registriert, was einem Rückgang von 6,89 Prozent im Vergleich zu Vorjahr entspricht. Zugleich ist die Aufklärungsquote laut Polizeiangaben leicht gestiegen von 52,1 Prozent auf 53,2 Prozent.
In der Statistik wird auch auf die nichtdeutschen Tatverdächtigen eingegangen. Hierbei ist ein minimaler Anstieg festzustellen. Lag ihr Anteil 2020 noch bei 17.9 Prozent, betrug er 2021 18,4 Prozent.
Diebstähle waren auch 2021 die am häufigsten begangenen Straftaten. So handelte sich bei etwa einem Drittel aller Delikte (34,5 Prozent) um Fälle von Ladendienstahl, Wohnungs- und Kellereinbrüche oder Diebstahl im Bereich Kraftfahrzeuge. Dabei sind sowohl Diebstähle insgesamt wie auch die Fälle besonders schweren Diebstahls zurückgegangen. So wurden im besonders sensiblen Bereich der Wohnungseinbrüche 140 Fälle weniger festgestellt - 642 waren es innerhalb des Jahres im gesamten Zuständigkeitsbereich.
Der zweite große Block nach den Diebstählen waren „sonstige Straftaten“ (24 Prozent). Zu diesem Feld zählen Sachbeschädigungen, Hausfriedensbrüche, Beleidigungen oder Umweltdelikte. Die sogenannten „Straftaten gegen das Leben“ - also Mord oder Totschlag - nahmen indes nur einen sehr geringen Anteil an der Gesamtkriminalität ein (0,05 Prozent ). Im Jahr 2021 wurden insgesamt 27 Fälle erfasst. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 16 Fälle. In den 27 Verfahren wurde bei drei Fällen wegen Mordes und bei 4 Fällen wegen Totschlags ermittelt. In 20 Verfahren wurden die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung geführt.
Doch nicht in allen Bereichen stellt die Statistik einen Rückgang fest. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben zugenommen. 2021 wurden im Vergleich zum Vorjahr 57 Fälle mehr registriert - insgesamt waren es 782, von denen 649 Fälle aufgeklärt werden konnten. Die erhöhten Fallzahlen resultieren vor allem durch ein erhöhtes Fallaufkommen bei der Herstellung, Verbreitung und Besitz von Kinderpornographie, teilt die Polizei mit.
Auch im Bereich Cyberkriminalität gab es mehr Straftaten und eine Steigerung zum mVorjahr um gut zehn Prozent. Die Aufklärung in diesem Bereich ist laut Polizei „eine große Herausforderung an die Ermittler“. In 26,7 Prozent dieser Fälle konnten Tatverdächtige bekannt gemacht werden.
Abschließend stellt die Polizei fest, dass insgesamt 11.385 Menschen in Halle und im südlichen Sachsen-Anhalt als Opfer einer Straftat registriert wurden. Davon waren 6.770 Männer und 4.615 Frauen. Von den Betroffenen waren 8.443 Erwachsene, 975 Heranwachsende, 1.029 Jugendliche und 938 Kinder.