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Weiße Katze als Mausmatte

Von KATJA PAUSCH 27.01.2009, 21:18

HALLE/MZ. - Genauso wie die beiden Museumsdamen hinter dem Tresen. Geduldig rollen sie an diesem Tag bedruckte Papierbögen zusammen und versehen sie mit einer silbernen Schleife. Es sind vier Blumenmotive des halleschen Malers Adolf Senff aus dem Jahre 1836, die als Bilder in der Sammlung der Moritzburg hängen. "Gedacht sind die Bögen eigentlich als Geschenkpapier, aber viele hängen sich die Blätter als Bild an die Wand", so Eta Erlhofer-Helten.

Die Kunsthistorikerin leitet mit viel Begeisterung den kleinen Laden, der neben Publikationen und Postkarten über 20 Eigenproduktionen bereithält. So findet man Arbeiten hallescher Künstler, die eigens für das Museum hergestellt worden sind: Schmucknadeln von Beate Eismann, angefertigt nach dem Original einer Perlenhaube aus dem 16. Jahrhundert, Medaillen mit dem Moritzburg-Abbild von Esther Brockhaus. Oder Grundrisse alter hallescher Straßenzüge, in silberne Broschen geformt von Silke Trekel.

Christiane Wendt hat hauchzarte weiße Porzellan-Windlichter mit drei unterschiedlichen Motiven beigesteuert; es gibt Jute-Taschen mit Franz Marcs "Weißer Katze" und dem "Blauen Pferd" als Siebdruck. Das Katzenmotiv ist als Brillenputztuch oder Kühlschrankmagnet ebenso zu finden wie auf einem Mousepad, das im Museumsladen liebevoll übersetzt als "Mausmatte" angeboten wird. Gern gekauft werden auch die Bleistifte mit dem Aufdruck "Stiftung Moritzburg", Lesezeichen mit der "Lesenden" von Karl Schmidt-Rottluff und Leuchterpapiere mit zwei verschiedenen Motiven. Das eine zeigt die Ansicht auf einer Delfter Deckelvase um 1660, das andere zaubert stimmungsvolles Licht durch das Abbild des Hosse-Humpens von 1720. Beide Exponate sind im Original im Kunstmuseum zu finden. Hinzu kommen zahlreiche Publikationen zu Künstlern, Architektur und Fotografie - und selbstverständlich der Katalog zu den Dauerausstellungen.

Als kulinarisches Präsent hält Eta Erlhofer-Helten Wein vom Weingut Rollsdorfer Mühle bereit. Die Flaschenetiketten schmücken Motive der neuen Moritzburg. Ein Schwarz-Weiß-Foto des neuen Daches, aufgenommen vom Architektur-Fotografen Ludwig Rauch, kann ebenfalls erworben werden.

"Wir wollen vor allem museumsbezogene, hochwertige Dinge anbieten, die bezahlbar sein sollen und die es nur bei uns gibt", so Eta Erlhofer-Helten. Dazu berate sie regelmäßig mit den jeweiligen Kuratoren der Sammlungen. "Demnächst wollen wir zum Beispiel Blumenmotive von Adolf Senff als Seidentücher herausbringen", so die gebürtige Saarländerin. Auch an kleine Museumsbesucher ist gedacht: Neben Moritzburg-Malbüchern und historisch nachempfundenen Bastelbögen soll es - passend zur bevorstehenden Architektur-Ausstellung "Eine Krone für die Stadt" - einen von Alma Buscher entworfenen Bauhaus-Baukasten für Kinder geben.