Raub mit Faschingsperücke Was die Polizeiinspektion Halle zum Serientäter verrät
Fast ein Jahr hat ein maskierter Räuber Supermärkte in Sachsen-Anhalt überfallen. Nun wurde er gefasst.
Halle (Saale) - Sein Markenzeichen war zumeist eine auffällig blonde Faschingsperücke, doch zum Lachen waren seine Auftritte nicht: Fast ein Jahr hat ein maskierter Räuber Supermärkte in Sachsen-Anhalt überfallen. Auch im Saalekreis schlug der 48-Jährige mehrfach zu. Am 14. Januar wurde der Tatverdächtige schließlich bei einem Überfall in Bernburg gefasst. Am Freitag nun ging die Polizei an die Öffentlichkeit. „Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen hat der Beschuldigte mehrere Zehntausend Euro Bargeld erbeutet“, sagte Ralf Karlstedt, Sprecher der Polizeiinspektion in Halle.
Im Saalekreis hatte der Mann aus Sachsen, der in der Nähe von Grimma wohnt, seine Raubzüge begonnen. Am 29. April 2020 schlug er in Schafstädt zu. Es folgten Güsten (Salzlandkreis, 1. August), Burgwerben (Burgenlandkreis, 8. August), Bad Lauchstädt (28. August), Merseburg (10. September), Hettstedt (28. September), Wettin (1. Oktober), Braunsbedra (27. Oktober), Teuchern (4. November), Naumburg (30. November) und zum Schluss Bernburg.
Taktik war immer gleich
Seine Taktik war immer gleich: Der Räuber schlug jeweils kurz vor Ladenschluss zu. Er bedrohte die Angestellten mit einem Messer und einer Pistole. „Um die Spur zu verwischen und die Opfer zu täuschen, sprach er entweder mit einem russischen Akzent oder auch ganz in russischer Sprache“, so Karlstedt. Bei seinem letzten Überfall verließ ihn jedoch das Glück. Er wurde nach der Tat verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg stellte daraufhin beim Amtsgericht in Bernburg einen Haftbefehl. Seitdem sitzt der 48-Jährige in der Justizvollzugsanstalt in Burg und wartet dort auf seinen Prozess.
Mehrere Dienststellen der Polizei hatten sich nach der Festnahme mit den Machenschaften des Sachsen beschäftigt. So soll er bereits 2018 in Thüringen mehrere Straftaten begangen haben. Nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung soll der Beschuldigte der Polizei bislang nicht als Intensivtäter bekannt sein. (mz/Dirk Skrzypczak)