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Keine Corona-Tests mehr Warum Halle die Schließung der Fieberambulanz kritisch sieht

Seit März 2020 hatte die Stadt zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Schnell- und PCR-Tests angeboten - seit Oktober 2020 in der Magdeburger Straße. Ist es nur ein Abschied auf Zeit für die Corona-Station?

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 30.06.2022, 17:17
Nach fast 143.000 Tests wird die Fieberambulanz in der ehemaligen Orthopädie in der Magdeburger Straße geschlossen.
Nach fast 143.000 Tests wird die Fieberambulanz in der ehemaligen Orthopädie in der Magdeburger Straße geschlossen. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Trotz wieder steigender Infektionszahlen haben die Stadt Halle und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ihre Corona-Fieberambulanz in der Magdeburger Straße geschlossen. In der ehemaligen Klinik für Orthopädie der Martin-Luther-Universität waren seit Oktober 2020 rund 142.500 Tests vorgenommen worden, überwiegend waren es PCR-Tests.

Fieberambulanz Halle wird geschlossen: Lage soll beobachtet werden

„Die Entscheidung, die Fieberambulanz zu schließen, wurde im Mai getroffen. Da sah es so aus, dass die Infektionszahlen sinken. Seit Juni steigen sie aber wieder spürbar an“, sagte Amtsleiterin Christine Gröger am Donnerstag.

Gröger rechnet damit, dass ohne die Fieberambulanz deutlich weniger PCR-Tests in Halle vorgenommen werden - und dass dadurch die Infektionszahlen sinken. „Das verfälscht die Beurteilung der tatsächlichen Lage. Es entsteht eine trügerischen Sicherheit“, so Gröger. Man werde nun die Lage beobachten und gegebenenfalls reagieren müssen. „Wir sind mit der KV auch weiter im Gespräch.“ Deshalb halte man die Fieberambulanz auch weiterhin vor, um den Betrieb bei Bedarf wieder hochfahren zu können.

Bedarf an Corona-Tests steigt in Halle derzeit wieder an

„Der Bedarf nach Tests ist nach wie vor da. Zuletzt kamen pro Tag etwa 250 Personen“, sagte Tobias Teschner, Leiter des städtischen Pandemiestabs. Man sehe die Schließung daher mit einem unguten Gefühl. Da aber die KV die Kosten getragen habe, könne man derzeit nichts an der Situation ändern. „Wir als Stadt könnten den Betrieb nicht alleine finanzieren.“ PCR-Tests werden damit ab sofort nur noch bei Hausärzten und in Apotheken angeboten.