Gegner sehen weiter Probleme Warum der Boykott gegen Fußballverein Kine em andauern könnte
Der Klub aus Halles Süden lud nach Vorfallen bei einem Spiel zu einer Aussprache. Die Vorbehalte gegnerischer Mannschaften aus der Stadtoberliga halten aber an.

Halle/MZ - Wieder nichts, wieder Leerlauf für die Fußballer von Kine em Halle. Das Spiel des kurdisch geprägten Verein am Samstag in der Stadtoberliga bei Einheit II ist witterungsbedingt abgesagt worden, für die Spieler geht es damit in die verfrühte Winterpause.
Das nächste Heimspiel des Aufsteigers ist erst für den 2. März terminiert, Gegner wäre der HTB Halle. Ob Kine em dann wieder im Ligabetrieb mitmischt, ist aber ungewiss – selbst bei besten Bedingungen könnte die Pause andauern.
Neun Vereine bei Treffen
Denn ein Großteil der Gegner aus der Stadtoberliga hat weiter Vorbehalte gegen den Klub aus Halles Süden, könnte den Antritt verweigern. Hintergrund sind die Vorfälle aus dem Heimspiel von Kine em am 1. Oktober gegen den Reideburger SV, bei dem der Schiedsrichter und ein Gästespieler attackiert und verletzt worden waren.
Die Mannschaft durfte nach einer Spielpause unter Auflagen, die unter anderem einen Zuschauerausschluss vorsehen, wieder am Ligabetrieb teilnehmen. Einige Vereine waren damit aber nicht einverstanden, sie zweifelten eine aufrichtige Aufarbeitung der Vorfälle an und boykottierten.
Am Donnerstagabend lud Kine em daraufhin zu einer Aussprache auf dem Gelände von Einheit Halle. Bis auf HTB, Ammendorf II und Turbine II nahmen alle Stadtoberligisten am Treffen teil, ein Durchbruch wurde aber verfehlt, die Fronten bleiben verhärtet. „Die Sachlage bleibt weiter schwierig, das Vertrauen fehlt weiterhin“, sagt Thomas Paris, Präsident des Stadtfachverbandes Fußball Halle, der beim Treffen ebenfalls vor Ort war.
Das erarbeitete Sicherheitskonzept ist für die Vereine nicht die Lösung, für sie kommt das Problem aus der Mannschaft selbst. „Das Aggressionspotenzial wird weiter hoch eingeschätzt“, sagt Paris. Gleichzeitig habe Kine em aber mit einem Trainerwechsel und einem System, das das Verhalten der Spieler bewerten soll, erste Schritte zur Besserung unternommen.
Kine em hofft auf Chance
„Wir schauen uns an, wo und warum Probleme innerhalb der Mannschaft liegen“, sagt Sipan Khalil, der technische Leiter von Kine em. Er hofft auf eine Chance der anderen Vereine. „Ich verstehe und respektiere die Sichtweisen, aber wenn wir Besserungen nicht zeigen können, wird es schwer für uns. Punkte am Grünen Tisch ist das letzte, was wir wollen“, sagt er. Im Februar will Khalil die anderen Vereine erneut einladen