Wahl zur Miss Germany: Wahl zur Miss Germany: Wird Queiserin die Schönste im Land?

Queis - Mehr als 15.000 Frauen haben sich beworben, um die zukünftige Miss Germany zu werden. „In jedem Bundesland sind zehn Mädels weitergekommen“, sagt Jessica Haupt, die zu den zehn gehört, die es in die Sachsen-Anhalt-Auswahl geschafft haben.

Die 23-Jährige ist in Queis bei Halle aufgewachsen und wohnt dort auch noch, zusammen mit ihrem Freund und ihrer Hündin Lilli. Sie macht gerade eine Ausbildung zur Kauffrau für E-Commerce bei einem Online-Schmuckhandel in Kanena. Die Miss-Germany-Wettbewerbe hat sie in den letzten Jahren verfolgt und würde auch die Gewinner wiedererkennen, wie sie versichert. Dass sie nun selbst mitmacht, sei aber eher zufällig passiert. „Ich habe mich aus Feez beworben.“

Dass sie gut aussieht, hätten ihr schon viele Menschen gesagt, erzählt Jessica Haupt. Sie selbst macht derweil kein Geheimnis daraus, welche Probleme sie hat. „Ich habe eine bipolare Störung und eine manische Depression.“ Das führt zu starken Stimmungsschwankungen, mit denen sie zu kämpfen habe.

Mehrere Jahre habe sie Tabletten dagegen genommen. Was dazu führte, „dass ich irgendwann gar nichts mehr gefühlt habe“. Um nicht komplett gefühlskalt zu sein, setzte sie die Tabletten schließlich ab.

Jessica Haupt sagt, sie möchte gern auf das Thema aufmerksam machen, weil sie selbst abgestempelt worden sei. Weil man die Depression eben nicht sehen könne, was für viele Menschen bedeute, dass sie auch nicht existiere. Diese Erfahrung habe sie selbst im Freundeskreis machen müssen. Was ihr geholfen hat? „Darüber zu reden, sich jemandem anzuvertrauen.“ Eine wichtige Hilfe ist auch Lilli, ihre Hündin, die sie überall mit hinnimmt.

Dabei kommt ihr gelegen, dass beim Miss-Germany-Wettbewerb inzwischen Wert darauf gelegt wird, dass die Teilnehmerinnen auch etwas zu sagen haben. Oder wie Jessica Haupt es sagt: „Miss Germany hat einen Wandel erlebt. Jetzt geht es auch um die Story hinter der Frau.“

Ums Aussehen geht es dabei aber immer noch. Jessica Haupt sagt, sie habe Lust, Model zu sein. Dass es dafür eine harte Schale braucht, macht ein kurzes Video deutlich. Es ist in Hamburg entstanden, wo sie kürzlich an einem Fotoshooting im Rahmen des Wettbewerbs teilgenommen hat. Man sieht sie in dem Video auf einem Stuhl sitzen, während der Fotograf seine Bilder macht.

Er sagt: „Das ist jetzt etwas langweilig, so dein Blick.“ Das klingt ziemlich hart. Aber Jessica Haupt winkt ab. „Das fand ich nicht so schlimm.“ Weil sie keine Modelerfahrung habe, wollte sie klare Ansagen. Um bei Miss Germany in die nächste Runde zu kommen, braucht sie nun möglichst viele Stimmen. (mz)