Volksfest Volksfest: Highland-Games doch in Halle?
HALLE/SAALEKREIS/MZ. - Zudem seien vom Organisator des Schotten-Spektakels, dem Unternehmer Sven Ebert, schriftliche Anfragen für mögliche Ausweichflächen gestellt worden.
Als Alternativflächen habe Ebert die Peißnitzbühne, die Nordspitze der Peißnitz hinter dem Planetarium, das Kurt-Wabbel-Stadion oder die Fußballarena in Neustadt sowie den dortigen Südpark vorgeschlagen. Der Dezernent will Ebert zu einem Gespräch einladen. Über mögliche Kompromisse wollte sich Wiegand im Vorfeld noch nicht äußern. Ebert hatte noch Mitte Januar an seinen Plänen festgehalten, die Spiele wegen mangelnder Unterstützung seitens der halleschen Stadtverwaltung, so der Clan-Chef, nach Schkopau verlagern zu wollen (die MZ berichtete).
Bereits im vergangenen Sommer hatte Ebert das Aus für die Games, die jährlich bis zu 20 000 Menschen anziehen, auf der halleschen Pferderennbahn verkündet. "Trotz unserer Bitten und zahlreicher Gespräche gab es bisher kaum ein Entgegenkommen seitens der Stadtverwaltung", sagte Ebert im Herbst. Dabei sei es vorrangig um die Unterstützung bei Plakat- und Werbeaktionen für das Spektakel und die Nutzungsgebühr für die Veranstaltungsfläche gegangen. "Ich wollte direkt mit der Stadt als Besitzer und nicht mit den Pächtern verhandeln. Doch das war leider nicht möglich", so Ebert seinerzeit.
Weil die Verhandlungen festgefahren schienen, hatte sich der Ebronen-Clan als neuen Austragungsort für die Highland-Games das Gelände des Schkopauer Schlosshotels ausgesucht. Der Ortschaftsrat der Saalekreis-Kommune lehnte aber die Großveranstaltung unter anderem wegen fehlender Parkplätze ab. Ebert und Hoteldirektor Kai-U. Sauske hielten aber trotzdem an ihrem Vorhaben fest. Auch aus dem Landratsamt in Merseburg wurde bis zuletzt Unterstützung zugesagt. Sowohl Hotel-Chef Sauske als auch Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) wollten sich am Mittwoch auf Anfrage der MZ zum möglichen Richtungswechsel des Ebronen-Clans nicht äußern.
Ebert verteidigt unterdessen seinen neuen Vorstoß, die Games in Halle auch weiterhin veranstalten zu wollen. Anfragen habe es zwar auch aus Magdeburg, Leipzig, Bremen und Gelsenkirchen gegeben. "Die Stadtverwaltung hat sich mit unserem Weggang nie wirklich abgefunden. Die Games gehören eben nach Halle", meinte der Ebronen-Chef.