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Verletzter Zehnkampf-Star Verletzter Zehnkampf-Star: Rico Freimuth ist nun Filmemacher

Von Christoph Karpe 01.10.2019, 15:52
Rico Freimuth arbeitet an einem Film, der 2020 nach Olympia fertig werden soll.
Rico Freimuth arbeitet an einem Film, der 2020 nach Olympia fertig werden soll. Holger John / VIADATA

Halle (Saale) - Olympische Spiele wird er nicht mehr erleben. „Für diese Erkenntnis muss man kein Hellseher sein“, sagt Rico Freimuth so enttäuscht wie gefasst. Ein Start in Tokio ist für Deutschlands besten Zehnkämpfer der Dekade - WM-Dritter 2015 und Vizeweltmeister 2017 - mit gerissenem Kreuzband Utopie. „Ich lasse es auch nicht operieren“, sagt der Hallenser. Spitzensport ist damit nicht mehr möglich.

Passiert ist dem 31-Jährigen das Malheur mit dem Riss des Bandes im rechten Knie beim Erwärmungstraining. „Ich wollte meinen Körper mit Basketball in Schwung bringen. Bei einem Wurf war es schon beim Absprung komisch, und bei der Landung wusste ich: Da ist etwas Schlimmes passiert“, erzählt Rico Freimuth.

Rico Freimuth spricht noch nicht vom Karrieende

Die anschließende Untersuchung bei Thomas Bartels, der auch Arzt des Halleschen FC ist, brachte die traurige Gewissheit: Kreuzband durch. Für Freimuth ist das nur noch ein weiteres Zeichen dafür, „dass sich mein Körper so langsam vom Leistungssport verabschiedet“. Sowohl die vergangene als auch die aktuelle Saison hatte er aufgrund von Motivations- und Rückenproblemen abgebrochen.

Deshalb ist er nicht bei der WM in Doha dabei. Doch für Tokio 2020, dafür wollte er sich noch einmal in Schwung bringen. Wird nichts. Von einem Karriereende mag Rico Freimuth, dessen Bestleistung bei 8.663 Punkten steht, noch nichts wissen. Sofort Schluss zu sagen, das ist ihm zu endgültig.

„10.000 Stunden“: Freimuth-Fil soll 2020 nach Olympia fertig werden

Lieber stürzt er sich in sein Film-Projekt „10.000 Stunden“, das der Formel nachgeht: Um im Sport ein Champion zu werden, muss man 10.000 Stunden in Training investieren. Dafür hat Freimuth nicht nur ein US-Filmteam sondern auch viele ehemalige Wegbegleiter als Interview-Partner gefunden: Robert Harting (Diskus), Felix Neureuther (Ski alpin), Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und auch der zweimalige Zehnkampf-Olympiasieger Ashton Eaton, der immer besser war als Freimuth, machen mit. „Ich finde das großartig, dass alle bereit sind, für mein Projekt vor der Kamera zu stehen“, sagt Freimuth.

Fertig werden soll der Film nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr. In Japan wird Freimuth nun Athleten-Beobachter sein. (mz)