Verkehr in Halle Verkehr in Halle: Was sich am Riebeckplatz verändern soll

Halle (Saale) - Rechtsabbieger aus der Franckestraße auf die Merseburger Straße sollen künftig in einer eigenen Spur über die bestehende Ampelanlage geleitet werden. Für diese Variante votierte am Dienstag die Mehrheit der Mitglieder des Stadtratsausschusses für Planungsangelegenheiten und stellte sich damit gegen die Empfehlung der Stadtverwaltung, die ein Verkehrsführung über die Ampel ohne eigene Spur präferiert.
Das östliche Ende der Franckestraße hat sich in den vergangenen Jahren zum Unfallschwerpunkt entwickelt. Grund ist die momentane Rechtsabbiegerspur am Riebeckplatz, die ohne Einfädelungspur und Ampel in die Merseburger Straße mündet. Immer wieder führen Unachtsamkeiten hier zu Auffahrunfällen. Im Jahr 2014 etwa entstand dabei ein Sachschaden von insgesamt 734.000 Euro.
Rechtsabbiegerspur
Die Stadt will die Situation daher im Zuge der Sanierung der Franckestraße 2018 entschärfen und die bestehende Rechtsabbiegerspur entfernen. Stattdessen soll der Verkehr künftig über die bestehende Ampelanlage für Linksabbieger und Geradeausfahrer geleitet werden. Zum Streitpunkt entwickelte sich in der Ausschusssitzung, ob die Rechtsabbieger künftig, die bestehende rechte Geradeausspur nutzen oder eine eigene Rechtsabbieger erhalten sollen.
Die Verwaltung präferiert die erste Lösung, da diese günstiger sei und weniger Flächenbedarf habe. Dem folgte die Mehrheit des Ausschusses nicht. Bei beiden Varianten gäbe es laut Planungen eine durchschnittliche Wartezeit von etwa 17 Sekunden. Das letzte Wort hat am 22. Juni der Stadtrat.
Den Vorschlag statt einer baulichen Lösung an der bestehende Abbiegespur ein Stoppschild aufzustellen, lehnte ein anwesender Mitarbeiter der Verkehrswacht ab: Erfahrungen an ähnlichen Stellen im Stadtgebiet hätten gezeigt, dass sich die Unfallzahlen durch ein Stoppschild sogar erhöhten. Ohnehin sei die Akzeptanz für das Schild erfahrungsgemäß nicht groß. (mz)