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Unternehmen Elektro-Thermit Unternehmen Elektro-Thermit: Halle wird neue Firmen-Zentrale

Von Michael Tempel 18.06.2003, 17:51

Halle/MZ. - Elektro-Thermit hat sich auf das Verschweißen von Schienen auf Basis der so genannten Aluminothermie spezialisiert. Bei diesem Verfahren werden die Schienen-Enden mit Hilfe eines 2 000 Grad heißen Gemischs aus Metalloxid und Aluminium verschmolzen. An der Lücke der Verbindungsstelle wird jeweils eine Sandform installiert, in die das Gemisch aus einem tragbaren Tiegel eingegossen wird. Die Aluminothermie ist Nobbe zufolge technisch weniger aufwändig und somit mobiler als konkurrierende Verfahren wie zum Beispiel das elektrische Schweißen.

Elektro-Thermit gehört zur Goldschmidt-Thermit-Gruppe. Bei der Produktion der Hilfsmittel für das Verfahren wie Formen und Schweißgemisch habe der Verbund (siehe auch "200 Mitarbeiter") weltweit einen Marktanteil von 65 Prozent, so Nobbe weiter. "In Deutschland ist der Anteil deutlich höher." Unter anderem seien die Schienen für die neue Regionalbahntrasse Halle-Leipzig mit Hilfe des Know-hows von Elektro-Thermit verlegt worden.

"Uns macht aber zu schaffen, dass die Schienen immer länger werden und es somit immer weniger zu verbinden gibt", erläutert Nobbe. Auch die Stilllegung von Gleisstrecken zwinge zu Einsparungen. Deshalb die Fusion der beiden Standorte Essen und Ammendorf. Die Bevorzugung Halles gegenüber anderen Produktionsstandorten in Europa hat den gleichen Grund. Nobbe: "Halle ist für uns günstig, weil die Gebäude unser Eigentum sind. In Essen sind wir dagegen Mieter."

"Wir wollen möglichst viele Mitarbeiter von Essen mit nach Halle nehmen", sagt Thomas Braun. Er ist Finanzchef der Goldschmidt-Thermit-Gruppe, die ihren Sitz bereits in Halle hat. "Den verbleibenden Kollegen soll ein Sozialplan Härten ersparen."

Zuvor will Elektro-Thermit mehrere Millionen Euro in ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude an der Ammendorfer Chemiestraße investieren. Nobbe: "Baustart ist im August."