Uniklinik Halle Uniklinik Halle: Hat es eine Gefährdung von Patienten gegeben?

Halle (Saale) - Hat es an der Uniklinik Halle eine Gefährdung von Patienten gegeben? Das behaupten Mitarbeiter in einem anonymen Schreiben und verweisen auf einen Konflikt zwischen Pflegern und Ärzten auf der betroffenen Station. Das Thema ist nun auf der Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratsitzung der Uniklinik, teilt Matthias Stoffregen, Pressesprecher des Wissenschaftsministeriums, mit. Minister Armin Willingmann (SPD) ist Aufsichtsratsvorsitzender des Gremiums.
Dem Ministerium seien die anonymen Schreiben bekannt und es stehe in engem Kontakt mit der Klinik. „Nach Auskunft der Klinikumleitung waren zu keinem Zeitpunkt Patienten einem medizinischen Risiko ausgesetzt. Es sei niemand zu Schaden gekommen oder hatte gar einen negativen Krankheitsverlauf“, so Stoffregen. Dennoch sei eine Prüfung der Vorwürfe eingeleitet worden - durch die Uniklinik selbst. Über das Ergebnis werde dem Minister berichtet.
Zwei Meldungen zu dem Vorgang seien von der Station eingegangen
Die Uniklinik weist die Vorwürfe weiterhin zurück. Es sei unstrittig, dass es Fehler gegeben habe - am fraglichen Tag hatten Patienten zum Teil verspätet Medikamente erhalten. Zwei Meldungen zu dem Vorgang seien von der Station eingegangen. „Diese beiden Meldungen wurden am 29. Juli bekannt und befinden sich in der finalen Bearbeitung. Dies ist ein standardisierter Prozess; das bedeutet, dass mit den Prozessverantwortlichen gesprochen wurde und aus der Meldung entsprechende Maßnahmen abgeleitet und ergriffen werden“, so Uniklinik-Pressesprecherin Christina Becker.
Die Klinikleitung habe umgehend Konsequenzen gezogen und zur Reduzierung der Arbeitsbelastung 25 Betten auf der Station gesperrt. „Aktuell laufen die Gespräche zu einer Aufarbeitung des Sachverhalts, um die entsprechenden Prozesse zu optimieren und Fehler zukünftig zu vermeiden“, so die Sprecherin. (mz)