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Statistik Uniklinik Halle: 2000 Nierentransplantationen

Von Bärbel Böttcher 25.08.2016, 18:47

Halle (Saale) - Das Nierentransplantationszentrum ist Teil der Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie in Halle. „Seit 1974 haben wir fast 2.000 Nieren als postmortale oder als Lebendspende transplantiert“, sagt dessen Leiter, Professor Paolo Fornara. Derzeit werden in Halle 40 bis 50 Nieren transplantiert. Etwa 15 davon als Lebendspende. Die Wartezeit auf einen Niere beträgt in Deutschland sechs bis sieben Jahre. Bei Patienten mit Blutgruppe 0 bis zu zehn Jahre.

Die Bereitschaft zur Nierenspende nach dem Tod, die infolge des jüngsten Transplantationsskandals drastisch eingebrochen war, stabilisiert sich nach Aussage der Ärzte allmählich wieder. Zugleich gewinnt die Lebendspende zunehmend an Bedeutung. „In Halle entnehmen wir die Lebendspende laparoskopisch, das heißt, ohne Bauchschnitt“, sagt Fornara. Dies mindere das Risiko für eine Verletzung der Niere und schone ihre Funktionsfähigkeit.

Ein Spezialgebiet der Klinik ist die blutgruppenungleiche Nierentransplantation, die seit 2008 durchgeführt wird. Sie birgt zwar ein höheres Risiko für Abstoßungsreaktionen. Andererseits wächst bei Patienten mit besagter Blutgruppe 0 die Aussicht auf ein potenzielles Spenderorgan. (mz)