Tram prallt in Mehrfamilienhaus Straßenbahn in Halle entgleist: Suche nach Unfallursache wird länger dauern
Bei einem der schwersten Straßenbahnunglücke in Halle sind am Sonntag vier Personen verletzt worden. Warum die Bahn am Hallorenring aus den Gleisen sprang, ist weiter unklar.

Halle (Saale)/MZ - Nach dem schweren Straßenbahnunfall am Sonntag in Halle wird die Suche nach der Unfallursache einige Zeit in Anspruch nehmen. Das sagte eine Polizeisprecherin am Montag der MZ. Eine mit 70 Personen besetzten Tram der Linie 5 war gegen 10.30 Uhr in der Kurve an der Klausbrücke mit allen sechs Achsen aus den Gleisen gesprungen. Der Triebwagen rutschte über Straße und Fußweg, ehe die Wand eines Mehrfamilienhauses die Bahn stoppte.

Es gilt mittlerweile als unwahrscheinlich, dass die Bahn zu schnell gewesen sein könnte. 100 Meter vor der Klausbrücke befindet sich in der Mansfelder Straße eine Haltestelle. Denkbar sind deshalb ein technischer Defekt an der Bahn oder Gegenstände, die im Gleis gelegen haben könnten. Laut Polizei werde die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob externe Gutachter zur Untersuchung hinzugezogen werden.
Das Haus, gegen das die Bahn schlitterte, wurde offenbar nur leicht an der Fassade beschädigt. Statische Probleme soll es nicht geben. Die Havag hat mittlerweile den Bahnbetrieb an der Unfallstelle wieder aufgenommen. Straßenbahnen fahren dort jetzt in Schrittgeschwindigkeit um die Kurve.