Umwelthilfe gegen Feuerwerk Umwelthilfe gegen Feuerwerk: Darf in Halle zu Silvester nicht mehr geknallt werden?

Halle (Saale) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beantragt in 31 Städten mit hoher Luftbelastung das Verbot privater Silvester-Böllerei in Innenstädten - darunter auch in der Saalestadt Halle, teilt die Umwelthilfe mit. Ein Rechtsgutachten im Auftrag der DUH belege juristische Möglichkeiten für Städte und Länder, in belasteten Innenstadtbereichen die private Silvester-Böllerei zu verbieten. Denn die Belastung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub an Silvester entspreche 16 Prozent der jährlichen Menge aus dem Straßenverkehr.
Auch das Landesamt für Umweltschutz hatte, mit Verweis auf Zahlen von der Silvesternacht 2017/2018, bereits zum Jahreswechsel 2018/19 Alarm geschlagen: Hatte die Messstation an der Merseburger Straße in den Tagen vor Silvester bis zu 20 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft gemessen, so stieg der Wert in der Silvesternacht in Halle auf bis zu 380 Mikrogramm. Der zulässige Tageswert liegt jedoch nur bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Verbot in Städten: Feinstaubbelastung von mindestens 20 Gramm pro Kubikmeter
Über 100.000 Menschen unterstützen nach Angaben der DUH eine Petition, die das Verbot innerstädtischer Silvester-Böllerei fordert. Für 31 Städte, darunter Halle, wird es aber nun mit dem Antrag ernst: „Die formellen Anträge richten sich an die Städte, in denen die DUH Rechtsverfahren zur ,Sauberen Luft’ führt und deren innerstädtische Luft mit einer Feinstaubbelastung von mindestens 20 Gramm pro Kubikmeter belastet ist“, heißt es in einer Pressemitteilung. Diesen Grenzwert habe bereits vor Jahren die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Die DUH beantragt von den betroffenen Städten eine Anpassung der Luftreinhaltepläne.
Deswegen soll es aber kein komplettes Aus für die Knallerei zum Jahreswechsel geben: Die Umwelthilfe spricht sich für professionell und zentral organisierte Silvester-Feuerwerke außerhalb der stark belasteten Innenstädte aus. Das Schreiben der Deutschen Umwelthilfe liegt der Stadt erst seit Montagabend vor. Es werde derzeit geprüft, teilt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage der MZ mit. (mz)
