U18-Wahl in Zappendorf U18-Wahl in Zappendorf: Jugendcamp wird Wahllokal

zappendorf/MZ - „Wir machen mit bei U18“, sagt Ina Zimmermann, Vorsitzende des Fördervereins Kinder- und Jugendcamp Zappendorf (Gemeinde Salzatal). U18 - damit ist eine bundesweite Initiative gemeint, die Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren die Möglichkeit gibt, schon mal „probezuwählen“.
Neun Tage vor der richtigen Bundestagswahl, also am 13. September, stehen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr eine Wahlkabine und eine Wahlurne bereit. „Alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde Salzatal können einen Stimmzettel bekommen und ihre Stimme abgeben“, so Zimmermann zum Prozedere. Anschließend werden die Stimmzettel ausgezählt und das Ergebnis im Internet veröffentlicht. Die Aktion U 18 soll jungen Leuten helfen, Politik zu verstehen, Demokratie zu erleben, Unterschiede in den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien zu erkennen und Versprechen von Politikern zu hinterfragen. Letztlich gehe es darum, dass Kinder und Jugendliche ihre eigenen Interessen erkennen, Antworten auf politische Fragen finden und so aktiv ihre eigene Lebenswelt gestalten können.
Dies könne ein durchaus interessanter Prozess sein, meint Diana Voigt vom Team des Jugendcamps. Und deshalb sind die jungen Probe-Wähler auch zu einem Forum mit Kandidaten ihres Wahlkreises zur Bundestagswahl eingeladen. Die Veranstaltung findet am 6. September um 16 Uhr im Camp Zappendorf statt. Dann besteht auch die Gelegenheit, den Politikern zu ihrer Person und ihrem Engagement Fragen zu stellen. Und ab sofort können die Interessenten auch Einblick nehmen in die Wahlprogramme aller im derzeitigen Bundestag vertretenen Parteien, erklärt Vereinschefin Ina Zimmermann.
Einsparungen hätten Folgen für das Projekt
Der Förderverein des Kinder- und Jugendcamps in Zappendorf hat sich erst vor einem Jahr zusammengefunden. Seitdem haben seine 42 Mitglieder schon einiges auf die Reihe gebracht. Jüngstes Beispiel ist die Aktion „Mein Ja zur Jugend“. Damit soll im Zusammenwirken mit dem Kinder- und Jugendring aufmerksam gemacht werden auf mögliche Auswirkungen der Sparpolitik der Landesregierung in Sachsen-Anhalt.
Würden 2014 tatsächlich zwei Millionen Euro gestrichen, hätte das auch Folgen für Projekte, Einrichtungen, Fachkräfte- und Jugendpauschale - auch in Zappendorf, befürchtet der Verein. Ohne die Unterstützung kommunaler Jugendprojekte und -einrichtungen würden die Kommunen selbst in kurzer Zeit überfordert sein. Streichungen wären das Ergebnis.
„Wenn heute die Jugendarbeit nicht mehr gefördert wird, muss man sich über die Gewalt von morgen nicht wundern“, heißt es in einem Schreiben des Vereins, der sich nach eigenen Worten mit seiner Aktion für die weitere Förderung der kommunalen Jugendarbeit durch das Land Sachsen-Anhalt einsetzen will.