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"Tremor"-Party "Tremor"-Party: Cartoonist schlüpft in Rolle eines Hilfs-Fakirs

Von Toralf Friesecke 29.01.2001, 20:44

Halle/MZ. - War das ein Spaß! Keine geringeren als Roger Whitaker und Fips Asmussen traten auf die Bühne der Tanzbar "Palette". Die Akteure hatten die Lacher auf ihrer Seite, weil sie sich keine große Mühe gaben zu verleugnen, lediglich Imitate der berühmten Show-Figuren zu sein. "Ein Kessel Buntes" nannte sich das urkomische Spektakel. Anlass der lustvoll zelebrierten Wiederauferstehung des Samstagabend-Flaggschiffs des einstigen DDR-Fernsehens war das Erscheinen des nun schon 14. "Tremor"-Comic-Hefts. Wer die beiden Drahtzieher des in Halle herausgegebenen und produzierten und deutschlandweit vertriebenen Magazins sind, war bei der Show unschwer zu erkennen.

Während Moderator Sven Schmiedeknecht - verantwortlich für den Druck der "Tremor"-Hefte - sichtlich Spaß daran hatte, die Showstars anzukündigen, sprang Cartoonist Christoph Schadow spielfreudig von einer Bühnen-Rolle in die andere. Mal gab er sich als Schlagersängerin Wenke Myhre aus, mal trat er als "Vati Fakir" auf. Als Letzterer überließ der Comic-Zeichner das Feuer-Spucken einer mit einem Feuerzeug angezündeten Spraydose. Bei einer anderen sozusagen atemberaubenden Aktion rollte der Hilfs-Fakir einen mit Stachel-Attrappen versehenen Schaumstoff-Ball in gespielter Schmerzunempfindlichkeit über seine nackte Haut und ließ sich dafür gerne feiern.

"Zu jedem neuen Heft gibt es eine Show", erläutert Christoph Schadow die alle zwei Monate stattfindende Veranstaltung, die in Halle längst Kult-Status hat. Der sich im "Tremor" als "C.S. Linientreu" verewigende Comic-Zeichner betont, dass es inzwischen zahlreiche Mitstreiter gibt.

Die reichen von den mittlerweile 35 Mit-Zeichnern, zu denen dem Vernehmen nach unter anderem auch ein Franzose und ein Schweizer gehören, bis hin zu den zahlreichen Bühnenakteuren, sagt er. "Nichts wird vorher geprobt", so Schadow. Das vergnügliche Drunter und Drüber des Bühnenprovisoriums ist demnach ganz im Sinne der Erfinder.

Obwohl es auch im aktuellen Heft nachzulesen und in Halle groß angekündigt ist, wies Moderator Sven Schmiedeknecht, der sich in "Tremor"-Kreisen das Pseudonym "Smeid Cartoonage" zugelegt hat, extra noch einmal auf ein für Juni geplantes Kurzfilmfestival hin. "The crossover picture and later legendary award" nennt es sich, soll für Themen aller Art offen sein und "ein breites Bild vom aktuellen Zustand der Gesellschaft wiedergeben", so die Initiatoren des B-Film-Festivals.

Neben solcher Randnotizen drehte sich der Abend aber vor allem um die Stars. Und irgendwann hatten die Eintagskünstler das Publikum dann sogar so weit, dass es auch mal richtig schunkelte oder in den Gesang des Berliner Omnibus-Chor-Doubles einstimmte.

Das Tremor-Comicmagazin ist in Salvis? Comic-Shop am Franckeplatz erhältlich oder über den Buchhandel zu bestellen. Die nächste Tremor-Party findet am 25. März in der "Palette" statt.