Tragischer Verkehrsunfall Tragischer Verkehrsunfall: Feuerwehrmann stirbt im Beisein seiner Kameraden

Queis - Es ist die größte Angst vieler Einsatzkräfte: An eine Unfallstelle zu kommen und zu erkennen, dass es sich beim Opfer um einen Bekannten handelt. Für mehrere Mitglieder der Stadtfeuerwehr Landsberg ist dieser Albtraum am späten Donnerstagabend traurige Realität geworden.
Lkw-Fahrer übersieht Auto Um 19.30 Uhr war laut Polizei ein Auto, das auf der Landesstraße 165 in Höhe Gewerbegebiet Queis in Richtung Halle unterwegs war, mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Der 52-jährige Lkw-Fahrer hatte das Auto beim Linksabbiegen mutmaßlich übersehen.
Feuerwehrmann der Freiwilligen Wehr Gollma stirbt unter Beisein seiner Kameraden
Im Auto wurde ein 32-jähriger Mann aus Queis eingeklemmt. Er verstarb wenig später an der Unfallstelle. Es handelt sich um einen Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Gollma, der privat mit seinem Fahrzeug unterwegs war. Er hinterlässt seine Partnerin und ein Kind. Der Leiter der Stadtfeuerwehr Landsberg, Marcus Sägling, war auch noch am Freitag vom Unfalltod seines Kameraden tief bewegt.
Sägling ist nicht nur Leiter der Gesamtfeuerwehr Landsberg, die mit 65 Rettern aus vielen verschiedenen Dörfern vor Ort war, sondern auch Chef der freiwilligen Wehr in Gollma, wo er den nun Verstorbenen als Kameraden kennen und schätzen lernte. „Er war über zehn Jahre im Einsatzdienst, ist oft mit rausgefahren und war eine tatkräftige Hilfe“, sagte Sägling.
Tragischer Verkehrsunfall: „Er reißt eine riesige Lücke"
Der Verstorbene sei, genau wie er, damals als Ersatzdienst für die Bundeswehr zur Feuerwehr gekommen. Das habe ihm so gut gefallen, dass er geblieben sei. Das Unfallopfer sei außerdem stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Gollma und daher viel mit der Ausbildung und Organisation von Festen beschäftigt gewesen.
„Er reißt eine riesige Lücke, und ich weiß nicht, wie ich die jemals wieder schließen kann.“ Dramatische Szenen hatten sich am Donnerstagabend nach dem Unfall abgespielt. Sägling zufolge habe er schon auf der Anfahrt gehört, dass es sich bei dem eingeklemmten Mann um einen Kameraden handle.
Emotionale Belastung der Kameraden so hoch, dass sie abgezogen wurden
Andere Feuerwehren, zuerst die Queiser, seien bereits vor Ort gewesen, als auch die Gollmaer bei der Rettung eingestiegen seien. Zunächst habe man „einfach funktioniert, so wie man das in der Ausbildung eingebläut bekommt“, so Sägling. „Man spult da ein Programm ab. So war es auch am Donnerstag.“
Doch schließlich sei die emotionale Belastung so hoch gewesen, dass sich Sägling entschieden habe, zumindest die Gollmaer abzuziehen. Noch vor Ort wurden sie und andere Kameraden von speziellen Seelsorgern für Einsatzkräfte betreut. Am Freitagabend fand ein weiteres freiwilliges Treffen statt. (mz)