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Tipps für das Riesengemüse Tipps für das Riesengemüse: Der Tomatenkaiser von Halle

Von Julia Rau 17.09.2017, 10:00
Drei Metallstäbe und ein Gewächshaus stützen die Pflanze von Weber.
Drei Metallstäbe und ein Gewächshaus stützen die Pflanze von Weber. Günter Bauer

Halle (Saale) - Wie Jack neben der Bohnenranke im Märchen steht Hans-Joachim Weber neben seiner riesigen Tomatenpflanze. Fast fünf Meter ist sie hoch - und damit sogar höher als die bronzene Händelstatue auf dem Marktplatz. Und auf Augenhöhe mit einer ausgewachsenen Giraffe.

Drei Metallstäbe musste Weber ineinanderstecken, um sie zu stützen. „Wenn ich die Tomaten abnehmen will, muss ich auf eine Leiter steigen“, sagt der 72-Jährige stolz. Wie die Pflanze so gigantisch werden konnte, weiß er nicht. „Das ist das erste Mal, dass so eine hohe Pflanze in meinem Garten gewachsen ist.“

Samen selbst getrocknet und Tomate daraus gezogen

Die Samen, erzählt er, habe er selbst getrocknet und daraus die Tomate der Sorte Discovery gezogen. Sie überragt ihre normalgroßen Harzfeuertomaten nebenan ganz locker und reicht sogar höher, als die Kirschbäume drumherum. Oben stützt sich der schwere Strunk am Gewächshaus von Hans-Joachim Weber ab.

„Das wichtigste ist, regelmäßig die kleinen Ableger abzukneifen, wenn man das nicht macht, wird die Pflanze ein Weihnachtsbaum mit vielen Blättern und wenigen Tomaten“, verrät Weber einen Trick bei der Pflege. Außerdem nutze er nur natürlichen Dünger: „Mist, der schon fast wieder Erde ist, keinesfalls chemischen Dünger!“

Früchte fallen vergleichsweise klein aus

Die vielen Tomaten, die die große Pflanze trägt, verteilt Weber nach dem Ernten an die ganze Familie. Die Früchte fallen übrigens vergleichsweise klein aus, das liege an der Sorte, die nur die mundgerechten „Partytomaten“ hervorbringe. „Das halbe ZDF in Mainz isst meine Tomaten, denn dort arbeitet meine Tochter.“ Und die nehme immer viele mit“, sagt er.

Seit Wochen essen er und seine Frau zudem fast täglich Tomatensalat. „Den mache ich mit Tomaten und Gurken“, sagt Weber, der des Gemüses einfach nicht überdrüssig wird. „Wir essen sowieso wenig Fleisch und meist Grünes, das kommt nicht um“, sagt er. Wobei - so ein Eisbein ab und zu, da sage er nicht nein. „Ganz ohne Fleisch geht man ja am Stock“, meint er lachend.

Eisbein auch schon an die Fußballer des FC Bayern München serviert

Der ehemalige Wirt der Gartenkneipe „Reicherts Sommerfreude“ in der Jamboler Straße hat sein selbst gekochtes Eisbein übrigens auch schon an die Fußballer des FC Bayern München serviert. Die Bayern kamen nach einem Freundschaftsspiel 1995 gegen den HFC bei ihm vorbei, sagt Weber. Damals waren Oliver Kahn, Jürgen Klinsmann und Lothar Matthäus die Stars der Mannschaft. Warum die Bayern gerade bei Weber einrückten?

Weil er „den Kaiser“ Franz Beckenbauer persönlich kannte, wie er sagt: „Ich habe ihn mal getroffen und die Mannschaft eingeladen, falls sie in Halle spielt“, so Weber. Nach dem Sieg gegen den HFC (12:2) gönnten sich die Spieler deshalb bei ihm ein Eisbein - und ein paar Bierchen. (mz)