Tigerin beim Sex getötet Tigerin beim Sex getötet: Zoo Halle sucht Nachfolgerin für verstorbene Tigerkatze

halle (Saale) - Nach dem Tod der malaysischen Tigerkatze „Momoe“ erwägt der Bergzoo Halle die Neuanschaffung eines solchen Tieres. Der Zoo ist bei der Zucht der bedrohten Großkatzenart eine europaweit führende Einrichtung. Wie Direktor Dennis Müller sagte, soll nun eine Tigerkatze gesucht werden, die vom genetischen Material her ins Zuchtprogramm passt. Dies könne jedoch lange dauern. „Es wird schwierig. Es gibt in Europa nur noch ganz wenige Tiere“, so Müller.
Prompte Attacke
Momoe war am Dienstag vom Tigerkater „Sompon“ beim Paarungsversuch so schwer verletzt worden, dass sie in der Nacht darauf verendete. Die neunjährige Großkatze war erst im April aus einem englischen Zoo nach Halle gekommen. Die beiden Tiger waren in den vergangenen Tagen bereits intensiv auf die Paarung vorbereitet worden: Nur durch ein „Schnuppergitter“ getrennt, sollten sich der 13 Jahre alte Kater und die gerade paarungswillige Katze aneinander gewöhnen. Alle Signale hätten darauf hingedeutet, dass beide Tiere aneinander Gefallen gefunden hatten und paarungsbereit waren. Doch wie Müller gestern berichtete, hat sich Sompon bei der Zusammenführung sofort auf die Katze gestürzt, sie umgeworfen, in den Hals gebissen und gewürgt. Die vermutliche Todesursache seien entweder in die Lunge eingedrungenes Blut oder innere Blutungen. „Die Pathologen vom Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin sind noch mit der Sektion beschäftigt“, so Müller.
Auf Zucht spezialisiert
Im Bergzoo leben nun nur noch zwei malaysische Tiger: Sompon und die etwa gleichaltrige Katze „Cindy“. Der hallesche Tierpark engagiert sich seit Jahren bei der Zucht dieser Tigerart und führt das europäische Zuchtbuch. So gehen auf Sompon bereits sieben Würfe anderer Tigerkatzen zurück. Laut Müller leben aktuell zwölf dieser Tiere in europäischen Zoos. „Wenn wir in Europa nicht fündig werden, wenden wir uns in zweiter Instanz in die USA, nach Asien oder nach Australien.“ In diesen Regionen werden Müller zufolge insgesamt noch etwa 130 malaysische Tiger gehalten. Eine Überführung von dort sei aber aus seuchentechnischen und Transportgründen teuer. Weil ihre Lebensräume immer weiter eingeschränkt werden und weil ihnen auch Wilderer zusetzen, wird der Bestand freilebender malaysischer Tiger auf unter 1.000 Exemplare geschätzt. (mz)