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Tierschutz mal anders Tierschutzverein Halle: Hallenserin klärt Kinder im Umgang mit Tieren auf

Von Silvia Zöller 03.02.2019, 11:02
Vanessa Homann erklärt Kindern gemeinsam mit Labradormix „Ruby“, wie man gut mit Tieren umgeht.
Vanessa Homann erklärt Kindern gemeinsam mit Labradormix „Ruby“, wie man gut mit Tieren umgeht. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Wie gehe ich richtig mit Tieren um? Darf ich jeden Hund einfach so streicheln? Was mögen Tiere überhaupt nicht? Vanessa Homann kennt die Antworten - schließlich ist die Biologiestudentin ehrenamtliche Vorsitzende des Tierschutzvereins. Ihr Anliegen ist: Bei jungen Menschen Verständnis, Mitgefühl und Toleranz gegenüber anderen Lebewesen zu entwickeln und ihnen einen verantwortungs- und liebevollen Umgang mit Tieren beizubringen.

Dafür hat Vanessa Homann nicht nur einen Tierschutzclub für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen, sondern gemeinsam mit Labradormischlingshündin „Ruby“ und Tierschützerin Alena Abel das Projekt „Mobiler Tierschutzlehrer“ (MoTi) entwickelt.

Besonderes Projekt: Kinder lernen dank Hündin Ruby den Umgang mit Tieren

„Wir gehen in Schulen und Kindergärten und zeigen den Mädchen und Jungen mit spielerischen Methoden den Umgang mit Tieren“, erklärt Vanessa Homann. Die zweijährige Ruby, die selbst als Notfalltier noch im Welpenalter zum Tierschutzverein kam, ist nach einer Ausbildung zum Servicebegleithund dabei praktisch auch ein Lehrer: Sie zeigt den Kindern, dass sie Streicheln gegen den Strich nicht mag und auch nicht, wenn sie die Menschen nicht sehen kann, die sich ihr nähern. Zum Beispiel, weil sie von hinten kommen.

30 Einsätze hatte das Team schon im Vorjahr - und kann das Projekt dank einer finanziellen Unterstützung des Landesumweltministeriums nun sogar noch ausweiten. Am 7. Februar kommt Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) in die Räume des Tierschutzvereins am Birkhahnweg, um den Förderbescheid persönlich zu übergeben.

26-Jährige geht auf die Wünsche von Schulen und Einrichtungen ein

Wie sind Vanessa Homann und Alena Abel überhaupt auf die Idee für den „Mobilen Tierschutzlehrer“ gekommen? „Wie haben gemeinsam eine Ausbildung zum Tierschutzlehrer absolviert und haben uns gefragt, wie wir das in Halle anwenden können“, sagt Vanessa Homann. Die 26-Jährige hat gemeinsam mit ihrer Kollegin ein flexibles Konzept entwickelt, das sich ganz nach den Wünschen der Schulen oder Einrichtungen richtet.

„Das Thema Igel war beispielsweise auch sehr gefragt“, berichtet sie. Zum Anschluss des Projekts geht es dann auch immer direkt mit den Kindern zum Tierschutzverein, wo die Kinder eine Führung erhalten, Tiere füttern und streicheln können.

Wann darf man einen Hund streicheln?

Denn wie man das richtig macht, haben sie ja zuvor gelernt. „Wir erklären den Kindern, dass man zuerst den Halter fragen muss, ob man das Tier anfassen oder streicheln darf“, sagt Vanessa Homann. Also wird Vanessa gefragt: „Darf ich Ruby streicheln?“ Wenn die Antwort ja ist, dann erklärt die Studentin aber auch gleich, dass das Kind den Hund an der Hand schnuppern lassen soll. „Das ist so, als wenn man kurz dem Hund seine Lebensgeschichte erzählt“, sagt sie. Erst dann darf gestreichelt werden. „Die Kinder sind begeistert von dem Projekt, sie machen gerne mit. Wir haben rundum nur positive Rückmeldungen.“ (mz)