Tierpark Petersberg Tierpark Petersberg: Nachwuchs bei Super-Familie
PETERSBERG/MZ. - Nachwuchs bei den Polarwölfen im Petersberger Tierpark. Stolz verkündete Tierparkchef Sascha Strauß: "Mutter Freya brachte zwei gesunde Wolfsbabys zur Welt, ein Mädchen und einen Jungen."
Damit ist die Wölfin Freya zum zweiten Mal Mutter geworden. 2008 gab es drei Junge, die inzwischen an Größe und Gewicht von ihren Eltern Freya und Nanuk sowie ihrem Onkel Eric, der mit im Gehege lebt, kaum noch zu unterscheiden sind.
Genau wie ihre älteren Geschwister sind die beiden Babys mit einem grau-schwarzen Fell geboren, ihre weiße Färbung stellt sich erst mit der Zeit ein. Sascha Strauß: "Wir wussten, dass Freya Nachwuchs erwartet. Aber es ist immer schwer einzuschätzen, wann die Geburt passiert."
Das Team des Tierparks hat schon vor zwei Jahren das Gehege mit vielen Rückzugsmöglichkeiten für die Wölfin ausgestattet. Außerdem gibt es eine Höhle, in der sich Freya schon bei ihrer ersten Geburt förmlich versteckt und nur Sascha Strauß hineingelassen hat. So ähnlich sei es auch diesmal gewesen, sagt Strauß. Ein sicheres Zeichen für die bevorstehende Niederkunft sei es, wenn das Muttertier auch nicht zum Fressen die Höhle verlässt.
Die ersten drei Jungen kamen am 6. Mai 2008 zur Welt. "Beinahe hätten alle fünf Jungtiere den selben Geburtstag gehabt, aber Freya hat das nicht zugelassen und gebar sie ihre Jungen am 8. Mai", erzählt Strauß. Die ersten Tage sind immer kritisch, aber es ist alles gut gegangen. Darüber freuen sich natürlich alle Mitarbeiter, Helfer und Praktikanten im Tierpark.
Träger der einst kommunalen Einrichtung ist der Förderverein Petersberg, der auch das Museum betreibt. Geschäftsführer Bernd Hartwich sieht in der erfolgreichen Entwicklung des Tierparks das Ergebnis systematischer Verbesserungen in den Anlagen. Alte wurden abgerissen, neue entstanden. Auch das Wolfsgehege. An einem Hang gelegen, mitten im Grünen, bietet es nahezu Wildbahn-ähnliche Bedingungen für die Wölfe.
Zu eng werde es trotz neuerlichen Nachwuchses hier noch lange nicht. Strauß: "Wir könnten nach internationalen Artenschutzbedingungen auf unserem Areal 127 Wölfe halten, was wir natürlich nicht tun werden. Im Augenblick sind es mit den drei Alttieren acht Wölfe, die bei uns leben."
Die Namensgebung für die Wolfsjungen folgt einem bestimmten Ritual. Da der natürliche Lebensraum der Raubtiere Kanada ist, haben sich die Petersberger Zoologen darauf geeinigt, den erstgeborenen Jungen Namen der Inuit-Indianer zu geben. So heißen die zweijährigen Wölfe - übrigens alles Jungen - Albin (Weißer), Anouk (Bär) und Atanequ (König). "Das A als Anfangsbuchstabe ist üblich, wenn noch mehr Nachwuchs erwartet werden kann", erklärt Strauß.
Damit scheint die Richtung klar: Für die Winzlinge, für Brüderchen und Schwesterchen, kommen nur Inuit-Namen mit dem Anfangsbuchstaben B in Frage. Obgleich sich die Petersberger über das endgültige Prozedere noch nicht ganz klar sind, eines steht fest: Das B als Anfangsbuchstabe muss sein.
Die grau-weißen Winzlinge sind geimpft, haben den vorgeschrieben Chip zur ihrer Identifizierung bekommen und bringen bereits 1,5 Kilogramm auf die Waage. Sascha Strauß ist begeistert von der "Super-Familie Wolf", wie er sie nennt. Ihn - und nur ihn - habe Freya zu sich in die Höhle gelassen. Strauß nutzte diese Gunst und schoss die ersten Fotos vom Nachwuchs. "Es ist immer wieder ein toller Augenblick, diesen prachtvollen Tieren nahe zu sein", sagt der Zoodirektor. Seit ein paar Tagen kommen die Babys schon neugierig aus der schützenden Höhle. Mit etwas Glück können sie von Besuchern entdeckt werden.