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Einzigartiges Projekt Therapiehund: Kuscheln mit Balu: Einmaliges Projekt an Kita in Halle hilft Kindern beim Umgang mit Hunden

17.01.2017, 15:07
Die Zwillinge Julian und Emily Jandausch fühlen sich pudelwohl, denn Kita-Hund Balu stellt sich gern auch als Kissen zur Verfügung.
Die Zwillinge Julian und Emily Jandausch fühlen sich pudelwohl, denn Kita-Hund Balu stellt sich gern auch als Kissen zur Verfügung. Constanze Stock

Halle (Saale) - Einzigartig, ein Herzensbrecher, einfach der coolste - für den fünfjährigen Golden Retriever Balu gibt es kaum ein Kompliment, das noch nicht auf sein Facebookprofil geschrieben wurde.

Mehr als tausend Freunde hat der ausgebildete Therapiehund in dem sozialen Netzwerk, im wahren Leben sind es mindestens genauso viel, denn Balu ist seit mehr als vier Jahren „Kita-Hund“ in der Kindertagesstätte „Froschkönig“ in Halle.

Für die 120 Kinder ist er etwas ganz Besonderes. Leiterin Constanze Stock hatte mit der Anschaffung des Hundes, der zu der Zeit gerade neun Wochen alt war, eine Vision: Mithilfe des Hundes sollten die Kinder unterstützt werden, selbstbewusster und konzentrierter zu werden. Vor allem die sprachliche Förderung hatte Stock im Blick.

Kita-Hund Balu ist so, andere Hunde sind anders, sagt Leiterin Constanze Stock den Kindern der Kita „Froschkönig“ in Halle. Das ist grundlegend, um Unfällen mit Balu und  fremden Hunden vorzubeugen. Passiert ist den Kindern oder Balu noch nie etwas. Dennoch: Einmal im Jahr muss Balu zur Wesensüberprüfung. 

Für die Kinder und Eltern gibt es zusätzlich feste Hunderegeln:
- Balu wird nicht beim Fressen, Schlafen oder Spielen gestört.
- Bevor wir einen Hund streicheln, fragen wir den Besitzer.
- Wir tun uns untereinander und dem Hund nicht weh.
- Balu streicheln wir nicht über den Kopf, das mag er nicht so gern.
- Wenn Balu oder ein anderer Hund auf uns zukommt, bleiben wir stehen.

Ein Jahr lang wurde Balu von einem Hundetrainer ausgebildet. Heute ist er kaum noch wegzudenken. „Balu lieben alle, aber: Jeder Hund ist anders. Das bekommen unsere Kinder von Beginn an vermittelt“, so Constanze Stock.

Daher seien die Regeln im Umgang mit ihm und mit Hunden im Allgemeinen sehr wichtig (siehe „Regeln“). Selbst manche Eltern haben durch Balu ihre Angst vor Hunden verloren.

Ein voller Erfolg also? „Im Prinzip schon“, sagt Stock über das deutschlandweit einmalige Projekt. Nur eine Sache habe sie wieder geändert. „Die Krippenkinder dürfen Balu keine Leckerlis geben. Sie sind noch zu klein, um zu verstehen, dass nicht jeder Hund so freundlich reagiert wie Balu.“  (mz/qui)