Themenwoche um Hospiz Themenwoche um Hospiz : Würde auf dem letzten Weg

Halle (Saale) - Sterbenden und Todkranken auf ihrem letzten Lebensweg beizustehen - das haben sich Hospize weltweit zur Aufgabe gemacht. Auch in Halle gibt es mehrere ambulante und stationäre Einrichtungen, die Sterbenden und Todkranken Linderung ihrer körperlichen und seelischen Leiden verschaffen wollen und ihnen eine ganzheitliche und individuelle Begleitung zuteil werden lassen.
Über die Dimension der Hospizarbeit in der Saalestadt zeigt sich Bertram Thieme, einstiger langjähriger und verdienter Hotelchef des Dorint Halle, tief beeindruckt. Immerhin gibt es in Halle unter anderem zwei ambulante Kinderhospize, dazu das stationäre Hospiz mit zehn Plätzen und knapp 90 ehrenamtlichen Helfern in der Heinrich-Pera-Straße, einen ambulanten Hospizdienst für Erwachsene sowie ein Kinderpalliativ-Netzwerk und mehrere Vereine.
„Würdevollster Umgang mit unserer Endlichkeit“
„Viele wissen gar nicht, dass sich in Halle so viele Menschen - Fachkräfte und viele Ehrenamtliche - um Sterbende kümmern“, so Thieme, der nach seiner Pensionierung vor wenigen Monaten jetzt die Schirmherrschaft für das Hospiz in der Heinrich-Pera-Straße übernommen hat. Die Arbeit im Hospiz bezeichnet Thieme als den „würdevollsten Umgang mit unserer Endlichkeit“. Das Thema Tod und Sterben dürfe in der Gesellschaft, aber auch für jeden einzelnen nicht verdrängt werden.
„Alter und Krankheit gehören zum Leben“, so Thieme. Um die Arbeit des Hospizes Halle zu unterstützen, hat Thieme zu seinem 70. Geburtstag am 5. August auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Geldspenden zugunsten der Einrichtung gebeten. Jetzt konnte Thieme der Leiterin des Hospizes Halle einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro übergeben. Als Botschafter hat Thieme zudem die 2010 verabschiedete bundesweite „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ in den Stadtrat eingebracht.
Podiumsdiskussion unter dem Motto „Sterben soll vorkommen“
„Ende Oktober wird sie hoffentlich verabschiedet“, so Kathrin Dietl. Der Frage nach einem würdevollen und selbstbestimmten Leben bis zuletzt widmet sich jetzt auch eine Hospiz-Woche, die aus Anlass des deutschlandweiten Hospiztages am 14. Oktober beginnt. „Mit diesem Tag, der weltweit am 12. Oktober und in Deutschland zwei Tage später begangen wird, soll auf das Thema Tod und Sterben, aber auch auf das Ehrenamt in diesem Bereich der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden“, so Hospiz-Chefin Dietl.
Am heutigen Montag wird es daher ab 18 Uhr im Elisabeth-Saal des Elisabeth-Krankenhauses eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Sterben soll vorkommen“ geben, bei der unter anderem Heike Kielstein, Direktorin des Instituts für Anatomie der Uni Halle, Walter Asperger, ehemaliger Ärztlicher Leiter des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara und heute Vorstand des Hospizvereins Halle und andere Experten diskutieren.
Am 17. Oktober gibt es dann von 17 bis 20 Uhr einen „Letzte-Hilfe-Kurs“ im Hospiz in der Heinrich-Pera-Straße und am 18. Oktober beginnt um 18 Uhr ein Liederabend mit Liedermacher Stephan Graumann in der Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses.
››Tag der offenen Tür am 19. Oktober im Hospiz, 10 bis 16 Uhr, Heinrich-Pera-Straße 25 (mz)