Theaterverein Teutschenthal Theaterverein Teutschenthal: Vor dem Spaß liegen harte Probenabende
Teutschenthal/MZ. - Dabei war nicht unbedingt zu erwarten, dass jemand, der schon im Ausland inszenierte und unter anderem 15 Jahre lang das hallesche Thalia-Theater leitete, ausgerechnet auf dem Dorf einen Neuanfang wagt. Mit 20 Laien im Alter von 18 bis 69 Jahren, die sich inzwischen auf der Bühne ebenso wohl fühlen wie er. Hans-Georg Lorenz, der Ingenieur für Verkehrsanlagen, ist einer von ihnen. Als zweiter Vorsitzender des Vereins und Herr über die Finanzen ist "Paul", wie ihn alle rufen, hinter den Kulissen genauso wichtig wie davor, wenn der Wahl-Teutschenthaler beispielsweise als Sylvestre in den "Gaunerstreichen des Scapin" im Rampenlicht steht.
"Wir wollen Volkstheater bieten und dem Publikum unseren Spaß rüberbringen", formuliert Mechsner seinen Anspruch. Bis zu 99 Leute haben jeweils an den kleinen, individuell beleuchteten Tischen Platz und können während der Aufführung ein Gläschen Wein genießen. Um ihren ständig steigenden Erwartungen gerecht zu werden, ist eine professionelle Leitung unumgänglich. Der künstlerische Chef verfügt zweifellos über diese straffe Hand und legt die Messlatte ziemlich hoch.
Hans-Georg Lorenz findet das in Ordnung. "Nicht nur das Repertoire des Ensembles ist inzwischen mit dem von Profis vergleichbar. Sprecherziehung, Atmungsübungen und Etüden spielen gehören zu den Proben jeden Donnerstagabend dazu", nennt der Hobby-Schauspieler nur ein Beispiel. Das Gefühl, wenn sich vor dem Auftritt Adrenalin im Körper ausbreitet und er vor lauter Lampenfieber aufgelöst das Textbuch sucht, möchte er nicht mehr missen.
Die gute Auslastung des Theaters und eine Neuinszenierung pro Spielsaison machen Armin Mechsner aber noch nicht zufrieden. Ihm fehlt eine öffentliche Würdigung. Und welche Wünsche hat er außerdem? "Geld für eine neue Bestuhlung und eine Beleuchtung, mit der man zaubern kann."