Theaterfest in der Moritzburg Theaterfest in der Moritzburg: Richtig was auf der Pfanne

Halle (Saale) - Sie waren mal so frei - ein Dutzend frei tätige hallesche Theater-Truppen und Solisten auf der Moritzburg. Vier Tage lang haben sie den Hof und einige Innenräume des Museums bespielt und damit mal eben ein neues Format ins Leben gerufen: Theaterfest statt Festival - ein fröhliches und lockeres Miteinander von professionellen und semiprofessionellen Bühnenkünstlern aus Sachsen-Anhalts Kulturhauptstadt. Und das Ergebnis? Ein kurzer aber sehr konzentrierter Eindruck davon, welches Potenzial auf dieser Strecke in Halle zwar nicht schlummert, aber doch weit stärker noch zur Geltung kommen könnte - mit etwas mehr Unterstützung.
Initiator des Großprojekts war einmal mehr Tom Wolter: Der Stadtrat, Kulturfunktionär, Schauspieler, Regisseur und vielfach erprobte Veranstalter gewagter Projekte trommelte einen Großteil der Szene zu dieser sommerlichen Werkschau zusammen - und verpasste der Sache den zunächst etwas rätselhaft anmutenden Namen „Pfänners Freiheit“. Das nehme, so Wolter, Bezug auf die vor einem halben Jahrtausend vorgenommene Enteignung der halleschen Salzquellenbesitzer - sprich Pfänner - durch den Vorgänger von Kardinal Albrecht, Erzbischof Ernst, der den Erlös dieses Coups in den Bau der Moritzburg investiert haben soll.
Im gleichen Sinne wie jene fortan von Eigentum weitgehend befreiten Pfänner fühlt sich auch Halles freie Theaterszene. Frei von größeren Beträgen an öffentlicher Hilfe, wie sie mancherorts üblich sind zum Beispiel. Was sich aber vielleicht bei künftigen Kulturdebatten noch ändern lässt, so hofften und hoffen die Freien - und taten das Ihre dazu, ihrer Stadt bei dem am Samstag zu Ende gegangen Festival „Pfänners Freiheit“ mal zu zeigen, was sie künstlerisch auf der Pfanne haben.


