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Theater in Halle Theater in Halle: Das Ultimatum der Götter

Von Claudia Crodel 08.01.2014, 14:22
Jeanette Reinisch als Cleopatra übt mit den Kindern Zungenbrecher richtig auszusprechen. Das macht Spaß, ist aber gar nicht so leicht.
Jeanette Reinisch als Cleopatra übt mit den Kindern Zungenbrecher richtig auszusprechen. Das macht Spaß, ist aber gar nicht so leicht. Bauer Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Ägyptische Prinzessinnen, Mumien und kleine Pharaonen. Das einstige Thalia-Theater in der Kardinal-Albrecht-Straße hatte sich am Mittwoch in das „Ägypten - Das Land am Nil“ verwandelt. Rund 340 Mädchen und Jungen aus halleschen Grundschulen tummelten sich beim Auftakt des diesjährigen Thalia-Faschings, dem elften seiner Art. Diesmal nimmt er die Kinder mit in das antike Ägypten. Dort bekommen sie eine wichtige Aufgabe: Sie müssen dem Forscher Emil Brugsch (Axel Gärtner) und seinem Assistenten Karl Findeisen (Vincent A. Göhre) helfen und deren Leben retten.

Brugsch nämlich hat soeben das Grab von Ramses XII. entdeckt. Doch während er alles wissenschaftlich dokumentieren will, versucht Max Steinbrecher, ein berüchtigter Grabräuber, das in der Grabkammer gefundene Gold beiseitezuschaffen. Den Göttern allerdings gefällt es überhaupt nicht, dass seit Jahrhunderten die Totenruhe der Pharaonen gestört wird. Osiris, Gott der Unterwelt, (Enrico Petters) stellt Brugsch ein Ultimatum. Er kann nur dem Tod entkommen, wenn er innerhalb von zwei Stunden den Göttern eine bestimmte Menge Gold abliefert.

Da sind die Kinder gefragt. An rund 30 Stationen auf und hinter der Bühne, im Foyer, im Keller, auf der Treppe und im Puschkinsaal können sie aktiv werden, sich bei Geschicklichkeitsübungen und Wettspielen ausprobieren, Geschichten hören, basteln, graben und ihr Wissen über Ägypten unter Beweis stellen. Als Lohn bekommen sie Goldkörner, die helfen sollen, den Zorn der Götter zu besänftigen. 50 Helfer, Theaterleute ebenso wie Statisten und Ehrenamtliche stehen ihnen zur Seite. Da ist Action angesagt. Besonders turbulent wird es, wenn auch noch der Golddieb Max Steinbrecher kommt und den Kindern das Gold wieder wegnehmen möchte.

„Ich finde den Fasching cool, besonders das Grusel-Labyrinth im Keller“, meinte Willi aus der zweiten Klasse der Ersten Kreativitätsschule. Angst habe er nicht gehabt, aber es sei gruselig dunkel gewesen. Schulkamerad Hadi aus der dritten Klasse war stolz: Auf dem Ausgrabungsfeld seitlich der Bühne hat er einen Totenschädel ausgegraben, gesäubert und wie ein richtiger Forscher seinen Fund dokumentiert.

In der Pyramide auf der Bühne waren derweil einige Mädchen damit beschäftigt, Wandfresken „zu restaurieren“. Und Eva und Jenny aus der Grundschule Nietleben übten sich bei Cleopatra mit großer Geduld im Sprechen von Zungenbrechern. „Cleopatra klebt Pappplakate“, lautete der Satz, der den beiden Mädchen sichtlich Schwierigkeiten bereitete. Aber aufgeben, kam für sie nicht in Frage, denn sie wollten Goldkörner sammeln.

Insgesamt gibt es in diesem Jahr 15 Thalia-Faschingsveranstaltungen. Jeweils 340 Grundschüler nehmen daran teil. „Der Fasching hier ist jedes Jahr etwas Besonderes“, meint Heike Elter, Lehrerin aus der Auenschule. Sie lobt die Kulissen, die Kostüme, die Organisation und auch die Geschichte, in die der Fasching eingebettet ist. „Die Kinder können sich sehr schön beschäftigen, lernen dabei etwas und können sich dazu verkleiden.“ Heike Elter hatte im Vorfeld der Veranstaltung bereits in der Schule mit den Kindern über das Thema „Ägypten“ gesprochen.