Teutschenthal Bahnhof Teutschenthal Bahnhof: Über die Festtage im Grenzstreit
Langenbogen/MZ. - Im Streit erleben Langenbogen und Teutschenthal die Feiertage. Der Grenzkonflikt um die Bergarbeiter-Siedlung Teutschenthal Bahnhof nimmt sogar noch an Schärfe zu.
Nachdem die Einwohner des Ortsteil bei der Aktion "MZ vor Ort" sich eindeutig auf die Seite von Teutschenthal geschlagen haben, sieht auch Langenbogen die Chance auf eine gütliche Beilegung schwinden. Teutschenthal hatte bereits im Vorfeld einen Gemeinderatsbeschluss gefasst, notfalls vor dem Verwaltungsgericht zu streiten (die MZ berichtete).
Achim Nagel (parteilos), Bürgermeister von Langenbogen, appellierte zwar gegenüber der MZ noch einmal an die Gegenseite: "Wir müssen uns zusammensetzen." Im Dezember sei dieses Vorhaben daran gescheitert, weil die Verantwortlichen in Teutschenthal angeblich keinen freien Termin mehr hatten. Unter diesen Vorzeichen geht Nagel mittlerweile davon aus, dass das Problem wohl nur noch juristisch gelöst werden könne. "Die Aufgeregtheit der Teutschenthaler hilft in der Sache nicht weiter", so Nagel.
Ausgangspunkt müssten die geltenden Flurkarten sein, die eindeutig auswiesen, dass Teutschenthal Bahnhof teilweise auf dem Gebiet von Langenbogen liegt. Die Gemeindegrenze liege mitten im Ortsteil und verlaufe entlang der Köchstedter Straße und des Wanslebener Weges (siehe Karte). Nagel: "Wir müssen vor den Kommunalwahlen am 13. Juni garantieren, dass rechtlich einwandfreie Verhältnisse herrschen."
Für Unruhe unter den Bürgern bestehe aus der Sicht von Nagel nicht der geringste Anlass, da sich selbst im Falle eines Verwaltungswechsels sich für die Einwohner praktisch gar nichts ändere. Langenbogen werde, so Nagel, weiterhin Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Würde / Salza mit Sitz in Teutschenthal bleiben.
Die Kommunalaufsicht des Saalkreises, die ursprünglich schon zum 1. Januar einen Verwaltungswechsel angepeilt hatte, hat noch keine Lösung parat. Die ungewöhnliche Frage beschäftigt unterdessen auch die Fachleute des Regierungspräsidiums in Halle und im Innenministerium in Magdeburg. Hans-Joachim Kassulke, Sprecher des Landratsamtes, teilte auf MZ-Anfrage mit, dass die Verfahrensweise zur Zeit mit der oberen und obersten Kommunalaufsicht abgestimmt werde. Das habe man beiden Gemeinden und der Verwaltungsgemeinschaft mitgeteilt und darum gebeten, bis zu einer Antwort die bestehenden Verhältnisse beizubehalten.