Tag gegen Lärm Tag gegen Lärm: Hörakustikerin aus Halle rät: Jeder braucht Ruhezeiten

Halle (Saale) - „Laut war gestern“ - unter diesem Motto steht der diesjährige internationale Tag gegen Lärm am Mittwoch, 25. April. Die hallesche Niederlassung des Hörakustikunternehmens Geers hat aus diesem Anlass dazu aufgerufen, sich leise Momente im Alltag einmal besonders bewusst zu machen. „Uns fällt kaum noch auf, dass wir eigentlich den ganzen Tag von vielen kleinen und größeren Lärmquellen umgeben sind“, sagt Hörakustik-Meisterin Peggy Langer. „Gleichzeitig gönnen wir uns kaum noch Erholung durch Ruhezeiten. Aber irgendwann ist es für den Körper einfach zu viel.“
Die meisten Menschen haben sich bereits an einen allgegenwärtigen Lärmteppich gewöhnt. Beim Sport draußen oder im Fitness-Center, in Gaststätten und Einkaufszentren. Nicht einmal in einer Fußgängerzone ohne Autos und Verkehr ist es ruhig. „Ständige Geräusche machen dem Körper Stress“, so Langer. Und sie belasten das Gehör - unabhängig davon, ob und wie sie wahrgenommen werden. Für das Gehör zählt nur der Druck, den Lärm ausübt. Langer beobachtet einen Trend: Immer mehr Menschen hinterlegen Momente, die früher ruhig waren, mit Musik.
Beim Sport, Kochen oder Spazieren sind Kopfhörer dabei
Beim Sport, Kochen oder Spazieren sind Kopfhörer dabei. „So berauben wir uns selbst unserer Ruhezeiten.“ Ab einer Lautstärke von 75 Dezibel werde das Herz-Kreislaufsystem gestresst. Diese Lautstärke erreichen zum Beispiel schon Staubsauger oder normal befahrene Straßen. Ab 85 Dezibel droht bei Dauerbelastung ein Hörschaden. Darum ist ab diesem Wert im Arbeitsleben Gehörschutz Pflicht. Musikinstrumente wie Trompeten, sehr lautes Schnarchen oder die Stimmung in einem Festzelt liegen schnell über diesem Grenzwert. Je lauter ein Geräusch, desto schneller tritt ein Hörschaden auf.
Trotz dieser Gefahren hat Peggy Langer eine gute Nachricht: Das Gehör ist ein leistungsfähiges Organ und kann sich nach zu viel Lärm wieder erholen. Doch dafür braucht es Ruhe. Am Tag gegen Lärm wünscht sich Langer, dass möglichst viele Menschen in Halle nach Ruheinseln in ihrem Lärmalltag suchen, um dem Gehör einen Ausgleich zu bieten.
Der Tag gegen Lärm macht bereits zum 21. Mal weltweit auf die Folgen von Lärm aufmerksam. (mz)