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SV Halle Lions müssen Krallen zeigen  SV Halle Lions müssen Krallen zeigen : Spandauw will durchgreifen

Von Christoph Karpe 10.11.2016, 05:00
Die Anweisungen von René Spandauw werden in Zukunft schärfer daherkommen.
Die Anweisungen von René Spandauw werden in Zukunft schärfer daherkommen. Eckehard Schulz

Halle - Die Ziele waren groß. Einen Platz unter den Top vier nach der Hauptrunde - das hatte sich Lions-Mannschaft im internen Kreis vorgenommen, solle in dieser Saison schon herausspringen. Dafür fühlten sich die Spielerinnen stark genug. Trainer René Spandauw hatte den eigenen Maßstab für ansprechend Auftritte etwas niedriger angesetzt: Platz sechs.

Ein Erfolg gegen Bad Aibling muss her

Doch nach sieben Spielen in der Basketball-Bundesliga der Damen sieht die Realität für die SV Halle Lions bedrohlich aus. Mit nur vier Punkten aus zwei Heimsiegen gegen Nördlingen und Rotenburg/Scheeßel und fünf Niederlagen dümpelt das vor dem Saisonstart hoch gehandelte Team im Tabellenkeller herum. Punktgleich mit drei weiteren Mannschaften. Aktuell stehen die Zeichen auf Abstiegskampf. Im Vorjahre lag man zum gleichen Zeitpunkt im Soll: vier Siege, drei Niederlagen.

Und blickt man auf das Restprogramm bis zur Halbserie ist nur noch ein Erfolg realistisch - im übernächsten Heimspiel gegen Aufsteiger Bad Aibling. Das kommende Duell am Samstag daheim gegen Meister Wasserburg dürfte ebenso verloren gehen wie die Spiele in Marburg und Keltern. Die Klasse dieser Mannschaften liegt weit über der der formschwachen Hallenserinnen. Und ganz speziell ist der Fall Keltern: Die Punkte hätten die Lions leicht am Grünen Tisch einheimsen können. Schließlich hatten die Gastgeber im ersten Versuch keine reguläre Spielbedingungen herstellen können, weil die Technik versagte. Doch weil aus unerfindlichen Gründen das Spielprotokoll den Vermerk erhielt, Halle wäre mit einer Wiederholung einverstanden, wurde auf einen Protest verzichtet - weil der sowieso umstrittene Spielleiter seine erste Entscheidung gewiss nicht revidiert hätte. Also folgt die zweite, weitere, teure (Übernachtung) und vermutlich sportlich erfolglose Tour nach Schwaben. Der Termin dafür steht noch nicht fest.

SV Lions sollen mehr als „schön und nett" sein

Ergo: Zur Halbserie droht dem SV Halle mit nur sechs Zählern ein Rang tiefer im Tabellenkeller - aus dem sich in der Rückrunde nur schwer nach oben zu arbeiten sein wird. Platz acht und damit die Teilnahme an den Playoffs zu erreichen, das Mindeste, was die Fans erwarten, wird ein absoluter Kraftakt. Droht Spandauw gar ein ähnliches Debakel wie 2012? Da war er mit seinem Ex-Verein Saarlouis als Dritter der Vorsaison sogar abgestiegen.

„Das passiert mir nicht zweimal im Leben“, sagt der Coach nun, „damals ist in Saarlouis alles Schlechte zusammengekommen mit Verletzten und Zoff im Umfeld. Jetzt ist die Qualität der Mannschaft auch besser.“

Allerdings sagt er zur wenig erfreulichen Situation um seine Lions: „Ich bin nicht glücklich, denn wir hängen außerhalb der Playoffs.“ Auf der Suche nach den Gründen sagt er einen beinahe philosophischen Satz. „Wir sind immer noch dabei, nur zu dekorieren anstatt auch mal zu putzen.“ Soll heißen: Die Mannschaft ist im Glauben, jede Menge Qualität zu besitzen einfach nicht in der Lage, den Schalter umzulegen, und auch mal zu kämpfen. „Es geht nicht nur schön und nett - das muss alles aus dem Fenster fliegen.“

Kampfgeist und Disziplin für die Lions-Spielerinnen

Deshalb wird Spandauw jetzt im Training durchgreifen: „Wir brauchen Kampfgeist und Disziplin. Wenn jemand nicht mitzieht, immer wieder die gleichen Fehler wiederholt, obwohl er korrigiert wurde, gibt es Konsequenzen in Form von Strafen.“ Wie die aussehen könnten mag er nicht verraten. „Es gibt die Möglichkeit, in der Winterpause Spielerinnen wegzuschicken und neue zu holen. Aber soweit sind wir noch nicht.“

Lions-Geschäftsführerin Cornelia Demuth meint: „Wir sind nicht im Soll, aber meine Sorge hält sich noch in Grenzen. Wir werden jetzt an den nötigen Stellschrauben drehen, damit es funktioniert.“ (mz)