Zoo-Nachwuchs : Süßer Nachwuchs im Zoo Halle (Saale): Darum hat das Faultier-Baby noch keinen Namen

Halle (Saale) - Mann, ist das bequem! Bei Mama auf dem Bauch lässt es sich wunderbar kuscheln. Was Menschenkinder lieben, lieben auch kleine Faultiere - also auch das Jungtier, das am 5. August auf dem halleschen Reilsberg das Licht der Welt erblickt hat. Nur zum Wiegen müssen Mutter Charlotte und ihr Nachwuchs ab und zu getrennt werden, schließlich wollen die Tierpfleger wissen, ob sich das noch namenlose Baby gut entwickelt. Und das tut es: Knapp 600 Gramm bringt das Kleine auf die Waage - etwa 100 Gramm mehr als sein Geburtsgewicht. Alles im grünen Bereich also ...

Das Faultierjunge, das mit seinen winzigen schwarzen Knopfaugen schon recht neugierig in die Welt schaut, hat aus einem bestimmten Grund noch keinen Namen: „Wir wissen noch nicht, ob es männlich oder weiblich ist“, so Jutta Heuer. Die Biologin führt seit 1996 das internationale Zuchtbuch für Zweifinger-Faultiere - und ist Expertin in allen Fragen zu dieser außergewöhnlichen Tierart. „Sie ist praktisch die Mutter aller Faultiere“, lacht Zoo-Chef Dennis Müller, der wie seine Kollegen sehr froh über den Nachwuchs ist.

Das Geschlecht von „Baby Namenlos“ wird erst in den kommenden Wochen per Haar-Analyse bestimmt. „Bevor das Junge nicht sechs Monate alt ist, würde ich mich auf das Geschlecht des Jungtiers beim bloßen Hingucken nicht festlegen“, so die erfahrene Biologin.

Das Junge, kaum größer als eine Hand, ist das vierte Faultier, das im halleschen Zoo geboren wurde. Zunächst hatte man angenommen, dass es im April zur Welt kommen würde, doch eine Ultraschalluntersuchung machte deutlich: Der voraussichtliche Geburtstermin würde Anfang August sein. „Ob der Deckakt erfolgreich war, ist bei Faultieren schwer zu erkennen“, erklärt Jutta Heuer.

Der Grund: Faultiere, die übrigens etwas über elf Monate trächtig sind, brauchen für die schönste Sache der Welt nur wenige Sekunden. Vater des oder der Kleinen ist Faultier Toni. Der kümmert sich zwar nicht unbedingt um seinen Nachwuchs, ist aber stets an Charlottes Seite. Und nicht selten drängelt sich in Charlottes Wohnbox auch noch Paula - das mit knapp 50 Jahren älteste Faultier der Welt. (mz)