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Studentenwerk Studentenwerk: Aus aller Welt in den Harz 42

Von KATJA PAUSCH 24.08.2009, 17:42

HALLE/MZ. - Aus den offen stehenden Fenstern weht der muffige Medizingeruch längst vergangener Zeiten, ansonsten ist von außen noch nicht viel zu sehen.

Doch wer genauer hinschaut, kann erahnen: Die ehemalige Klinik wird alsbald in neuem Glanz erstrahlen - und zugleich von jungen Leuten bevölkert werden. Denn das 1913 bis 1914 erbaute, geschichtsträchtige Jugendstilgebäude soll nach umfangreicher, denkmalgerechter Sanierung ein internationales Studentenwohnheim werden.

Betreiber ist das Studentenwerk Halle, das das Gebäude vor gut anderthalb Jahren vom Liegenschafts- und Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt (Limsa) erworben hat und nun dort Appartements für 72 in- und ausländische Studenten errichtet. "Wir legen dabei Wert auf einen hohen Standard", so Volkmar Thom, Geschäftsführer des Studentenwerks Halle. Es entstehen Wohnungen mit gehobenem Komfort vorwiegend für ausländische Studenten und Gäste der Universität.

Das Besondere daran: Die Wohnungen - ausgestattet mit kleiner Küche und Dusche sowie Geschirr und Bettwäsche - sollen vorzugsweise für eine kurze Dauer vermietet werden. "Bisher fehlten Wohnmöglichkeiten für Studenten oder Wissenschaftler, die sich kürzer als ein Jahr, manchmal sogar nur ein bis drei Monate in Halle aufhalten - zum Beispiel für ein Praktikum oder ein wissenschaftliches Projekt", so Thom, der zugleich von dem hervorragenden Standort des Wohnheims schwärmt: "Bibliothek, Mensa und das geplante Internationale Begegnungszentrum der Uni - alles um die Ecke."

Bis jedoch die ersten Studenten im September 2010 einziehen können, ist noch allerhand zu tun. Derzeit liege lediglich die Abrissgenehmigung vor, so dass zumindest schon entkernt werden kann. "Wir erwarten jeden Moment die endgültige Baugenehmigung - die Baufirmen stehen in den Startlöchern", so Thom, der bedauert, dass es bereits Verzögerungen gegeben habe, um allen denkmalpflegerischen Anforderungen gerecht zu werden.

"Wir müssen den Spagat zwischen zweckmäßigem Wohnen und dem Erhalt historischer Bausubstanz hinbekommen", erklärt Thom. Deutlich sei das beispielsweise beim Thema Brandschutz. Auch sei der Aufwand recht hoch, so müsse vieles in handwerklicher Kleinarbeit erledigt werden, was natürlich die Kosten - die Investitionssumme beträgt rund 3,3 Millionen Euro - in die Höhe treibe. Dennoch sei das einmalige Projekt "Internationales Studentenwohnheim" ein wichtiges, fördere es doch Synergieeffekte zwischen deutschen und ausländischen Studenten und erhöhe die Attraktivität Halles als Studenten- und Universitätsstadt.